B131: Hofmannsthal an Schwarzkopf, Seite 3

ich schreibe ihnen also diesen Briefe,
wie ich nach einer schwülen, säubigen
Landgastie baden gienge, sie besoin
de me désenuier. Vanity fair
ist ein furchtbar kluges Buch,
Und es macht mir doch Vergnügen
mit den vier hübschesten Schimmeln
von Ischl nach Strobl zu fahren
und bei Graf. P. 1 zur Zugd
geladen zu sein und dem Segelbort
G.C.P.
des. Bron x vorzuführen.
de feuil et le
vanity fair!!
Liebe vollen sie aus meiner Gedanken
dämmerung herausgelisen haben?
Liebe? Das Wort ist zu stark, zu
alt, zu deutsch. Auch das Hangen
und Bürgen daß sie mir als
fait une lettre ne sont
Stimmungsleitnertig zu schreiben.
finde ich zu degisch, zusehr eilux jm¬
Mit dem Zustand mögen sie aber
nicht so unrecht haben. Aber es ist
le
ein Verhältnis, wie vom Paul Bourgel
oder Ola Hausron geträumt; so
feingestimmt, in Schringungen und
Schallierungen, so eigenthümlich auf
des Schmiede zwei schon Kopf und Herz,
aus Tausend Motiven combiniert.
eine Gegenverteblumen wie die Censitera
amorota: sie wissen ja, mein
Recken pferd. Künstlerisch. Die Liebe
nämlich, die dann aber ist natürlich
keine Künstlerin, rien que femme.
Gefährlich? Zu sein sein verwand.
Ach nein, das verrauscht, verschwingt,
verschwimmt, klingt aus.
daß sie, glauben, ich möchte sie eigentlich
nicht hier haben, wundert mich nicht.
Aber sie haben Unrecht. Faute de mieux
im
möchte ich ihrer Arbeitsluse mit ein
Zehntel der Stimmung zu hilfe,
kommen, die ich hier unbemützt