B131: Hofmannsthal an Schwarzkopf, Seite 15

Gestern etwas unpassendes Zahl.
Dr Hoffmann lässt Sie grüßen; er ist sehr
nervos und geht mit seinem Pacha
auf Todes 4 Wochen nach Abbezia oder
so irgend wo hin.
Ich habe seither gar nichts gelesen als Raubbau
und Leitfaden der Reclame in denen
(Madame Wohlthat er ist viel schwächer)
anspruchslos sehr viele gescheidte Sachen
und solche, die von den Thatsache inzwischen
noch bekräftigt worden sind, stehen.
Es ist sehr schade, dass Sie diese Art.
des fortlaufenden Moralisierens, die
Ihnen so sehr liegt und in der Sie eigentlich
einen Stil geschaffen haben, nicht recht
auszuüben Gelegenheit finden.
Es ist eigenthümlich, wie farblos sich die¬
anderen, materielb auch sehr verdienstlichen
sla
Eligschaften ausnehmen, wenn man sie dagegenhält.
Herr Bahn läuft mit Frau Surch Kering
herum; sie ist rothhmerig und hat dunkle,
schriemende Augen. Herr Nathorff beobachtet
beide und freit sich seines Lebens. Er
läßt Sie auch grüßen. Gesprächsstoff ist
außer mir nach Herr Maxmet, eine Art
älterer Loris, der sich sehr geschickt in
Seine setzt und gesellschaftliche
Beliebtheit zu "Kuerstlerischen Zwecken"
ausnützt, man begegnet
ihn überall. Seine neueste Bger heißt
„Meither“. Ich werde sie mir Donnerstag
anhören, morgen aber die Diese, die merklich
größer, d. h. ursprünglicher und vielfertiger
per hll
Als die Jacob Bernhardt sein soll.
Ich wäre sehr froh wenn Sie aus der Noth
eine Tugend machen und sich bei
dem gezwungenen Landaufenthalt selber
ein Bischen von der Blässe der letzten
Wiener Zeit erholen wollten. Wenn
Antwort eibitte, so ist mir, um zu