Goldmann
Frankfurter Zeitung
Frankfurt a. M., 30. November,
Handelsblatt.
— Redaktion." —
Telegramm-Adresse:
Zeitung Frankfurt Main
Verehrter Herr Dr.)
Drei Tage lang habe ich mit unserer Administration
gerungen, und schließlich bin ich doch unterlegen.
500 Mk sind noch nie bei unserm Blatte
für ein Familleton gezahlt worden, sagt
man mir. Und so groß der Wunsch
der Herren ist, daß Sie uns das Jahr
hundert. Seuilleten schreiben, so erschreckt
sie doch der gefordere Preis derart, daß
sie sich lieber darum fügen, das wie
Jahrhundert mit einem wenigen schönen
Aufsatz aus einer recherioren Feder
zu eröffnen. Trotzdem war ich
nahe daran, es durchzusetzen. Aber
am Ende siegte doch die Frankfurten
Tradition: viel zu verlangen,
und wenig zu zahlen.
*) Für die Redaktion bestimmte Briefe und Sendungen wolle man nicht
an die Person eines Redakteurs, sondern stets an die Redaktion der Frankfurten
Zeitung adressiren.
Ich brauche Theen wohl nicht erst zu
sagen, daß Sie nach meiner Ansicht
nicht zu viel gefordert und daß
Sie tausend Mal Recht haben, die
geistige Arbeit, und besonders eine
geistige Arbeit wie die Ihrige, hoch
zu bewerthen. Aber mich lassen
Sie doch wohl die Geschäfts¬
zweien der Frankfurter Administra¬
tion, in der ich leider nicht mitzureden
habe, nicht entgelten?
So sehr ich die auf Ihnen laßende
Arbeit beslage, so freut es mich
doch unendlich, daß Sie mit einer
gewaltigen Anstrengung jetzt
die gesammte Summe Ihres
Wirkens ziehen können. 6000
Subkribenten sind eine Riesenzahl.
So etwas wäre bei uns in
Deutschland nicht möglich und
man sieht wieder, wie hoch
Frankfurter Zeitung
Frankfurt a. M., 30. November,
Handelsblatt.
— Redaktion." —
Telegramm-Adresse:
Zeitung Frankfurt Main
Verehrter Herr Dr.)
Drei Tage lang habe ich mit unserer Administration
gerungen, und schließlich bin ich doch unterlegen.
500 Mk sind noch nie bei unserm Blatte
für ein Familleton gezahlt worden, sagt
man mir. Und so groß der Wunsch
der Herren ist, daß Sie uns das Jahr
hundert. Seuilleten schreiben, so erschreckt
sie doch der gefordere Preis derart, daß
sie sich lieber darum fügen, das wie
Jahrhundert mit einem wenigen schönen
Aufsatz aus einer recherioren Feder
zu eröffnen. Trotzdem war ich
nahe daran, es durchzusetzen. Aber
am Ende siegte doch die Frankfurten
Tradition: viel zu verlangen,
und wenig zu zahlen.
*) Für die Redaktion bestimmte Briefe und Sendungen wolle man nicht
an die Person eines Redakteurs, sondern stets an die Redaktion der Frankfurten
Zeitung adressiren.
Ich brauche Theen wohl nicht erst zu
sagen, daß Sie nach meiner Ansicht
nicht zu viel gefordert und daß
Sie tausend Mal Recht haben, die
geistige Arbeit, und besonders eine
geistige Arbeit wie die Ihrige, hoch
zu bewerthen. Aber mich lassen
Sie doch wohl die Geschäfts¬
zweien der Frankfurter Administra¬
tion, in der ich leider nicht mitzureden
habe, nicht entgelten?
So sehr ich die auf Ihnen laßende
Arbeit beslage, so freut es mich
doch unendlich, daß Sie mit einer
gewaltigen Anstrengung jetzt
die gesammte Summe Ihres
Wirkens ziehen können. 6000
Subkribenten sind eine Riesenzahl.
So etwas wäre bei uns in
Deutschland nicht möglich und
man sieht wieder, wie hoch