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der Hofbühne, dass nach dem vornehmen, doch et-
was laxen Regime des alten Poeten, der mit al-
len älteren Schauspielern auf Du und Du ge-
standen war und sie auch auf den Proben mit dem
Vornamen anzusprechen liebte, eine energische
Persönlichkeit die Zügel in die Hand genommen
habe. Was die Gräfin übrigens dem neuen Direktor
am übelsten zu nehmen schien, bemerkte der Medi-
zinalrat, mit seinem ironischen Lächeln, das war
offenbar das Engagement des Fräulein Roveda vom
Residenztheater, jedenfalls eine gefährliche Ri-
valin und um zwanzig Jahre jünger,die dem neuen
Direktor sehr nahe gestanden sei und jetzt seit
der Erstaufführung des neuen Dramas von Dillenz
mit diesem
in zarten Beziehungen stehe, angeknüpft habe.
Rudolf vermied es die Schwester
anzusehen und fragte sich, warum der Vater nicht
lieber darauf verzichtet hatte auch dieses Ge-
rüchts - ob wahr oder unwahr - Erwähnung zu
tun. Wahrscheinlich hatte er in diesem Augenblick
der Hofbühne, dass nach dem vornehmen, doch et-
was laxen Regime des alten Poeten, der mit al-
len älteren Schauspielern auf Du und Du ge-
standen war und sie auch auf den Proben mit dem
Vornamen anzusprechen liebte, eine energische
Persönlichkeit die Zügel in die Hand genommen
habe. Was die Gräfin übrigens dem neuen Direktor
am übelsten zu nehmen schien, bemerkte der Medi-
zinalrat, mit seinem ironischen Lächeln, das war
offenbar das Engagement des Fräulein Roveda vom
Residenztheater, jedenfalls eine gefährliche Ri-
valin und um zwanzig Jahre jünger,die dem neuen
Direktor sehr nahe gestanden sei und jetzt seit
der Erstaufführung des neuen Dramas von Dillenz
mit diesem
in zarten Beziehungen stehe, angeknüpft habe.
Rudolf vermied es die Schwester
anzusehen und fragte sich, warum der Vater nicht
lieber darauf verzichtet hatte auch dieses Ge-
rüchts - ob wahr oder unwahr - Erwähnung zu
tun. Wahrscheinlich hatte er in diesem Augenblick