A38: Roman-Fragment (Wurstl Roman, Wurstel. Ein Wiener Roman), Seite 124

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weniger Unwirsches in ihrem xxxon als sonst und
des
als sie sich von ihm verabschiedete blieb ihr
Blick weniger fahrig als sonst,mit einer gewissen
Milde auf seiner Stirne haften.
Die nächste Begegnung war nicht mehr
ganz so zufällig. Es war um die Mittagsstunde nach
dem Unterricht und sie spazierten in einem leichten
Schneefall in den feuchten Alleen des Stadtparks
hin und her. Sie hatte indess einiges im Grillparze
gelesen, aber Rudolf fühlte, dass sie damit eher
eine Höflichkeitspflicht erfüllt zu haben glaubte.
als einem inneren Drang nachgegeben hatte und sie
sprach darüber eher mit Freundlichkeit.ja mit
einer komischen Herablassung, als mit Begeisterung
und Verständnis. Zuweilen fiel immerhin ein ganz
kluges Wort, aber keineswegs schienen für sie ir-
gendwelche wesentliche Unterschiede des Niveaus
zwischen den Werken eines Pichters und eines be-
liebigen Theaterschriftstellers zu bestehen. Das
met
aber tat ihm eher wohl. Alles was sie sagte was
ohne Wichtigtuerei, Ueberheblichkeit oder Snobis-