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  2. A47: Schulaufsätze
  3. Seite 110

A47: Schulaufsätze, Seite 110

Schillers
Rabale und Liebe
als Quelle für die zeitgenössische
Sittengeschichte.
Es nachte das Ende des vorigen Jahrhunderts.-
Kingsum durchs weite Land wehte eine Luft
des Sturms und Drangs. Eine glühende
Sehnsucht nach dem unbestimmten Idal
der „reiheit" hatte sich in den leiden,
schaftlicher Herzen der Jugendentzün¬
dik, und Gedanken, noch unreif zur
That gährten ungeduldig in Den erhitzten
Gemütern. Es war die Zeit des
mastlosen Drängers in eine ungewisse
Zukunft, die die Jugend herbeischete,
weil die Gegenwart den kraftgemein
lischen Geistere zu eng war und
ihnen ein Gefängnis dünkte, aus
dem sie so schnell als möglich entfliehen
müßten. Aber wahrlich! diese Zeit war
nicht für Jünglinge, geschaffen; - ja,
nur Sklavenseelen, konnten die Fesseln
ohne Murren ertragen, in denen eine
despotische Willkür in jenen Jahrzehnten das Volk
gefangen hielt. Edler gesinnte
müßten sich zu befreien suchen aus
den schimpflichen Banden und einer
schönern Zeit mit vergehrender Ungeduld
entgegenharren.
In seinen Tagen nun wär es, wo Schiller
mit seinem Drama "Kabale und Siebe
hervortrat, mit jener Richtung, aus
entgegen weht.
der uns der ganze Pesthaucht, der damals
die höhern Schichten der Gesellschaft
durchzog.- Die erste Idee zu seinem
Stücke hatte Schiller- im Gefänge is
zu Stuttgart gefasst, - die Gestaltung
der Idee lag ihm nicht ferne.
Er konnte das Wesen der durch

Zitiervorschlag

A47: Schulaufsätze, Seite 110, in: Mikroverfilmung des Cambridger Nachlasses. Hg. Peter Andorfer, Martin Anton Müller und Laura Untner, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien 2024, https://schnitzler-mikrofilme.acdh.oeaw.ac.at/1428137_0110.html
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