A54: Spiel im Morgengrauen. Novelle, Seite 31

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5. Akt.
95. Das Zimmer Willis. Morgendämmerung. Reste des
Abendessens auf dem Tisch.
Willi schlafend im Bett.
Leopolaine vollkommen zum Fortgehen angekleidet,
steht daneben. Sie sieht inn an.
Willi erwacht, kommt zur Erkenntnis der Situation.
Leopoldine streckt ihm abschiednehmend die Hand
entgegen.
Willi hält die Hand fest.
Leopoldine: "Ich muss gehen". Sie seezt sich auf
Willi in immer klarerem Erfassen der Lage. Seine
das Bett,
unsicheren Blicke suchen unwillkürlich nach dem
Leopoldine merktseine Unruhe.
Geld
sich darüber
Willi versucht sie wieder an sich zu ziehen,sie
kusst ihn noch einmal, dann erhebt sie sich brüsk,
nimmt Abschied, geht der Türe zu.
In Willis Antlitz immer deutlicher: Wo ist das Geld?
Hat sie vergessen? Will sie nicht?
An der Türe wendet sich Leopoldine plötzlich wieder
zurück: “Ja richtig,bald hätte ich vergessen." Sie
nimmt aus ihrem Handtäschchen eine Banknote und
lässt sie auf den Tisch gleiten. Dann will sie wie-
der gehen.
Willi den Blick auf den Tausender geheftet. (Der
Tisch mit den Resten des Mahls und insbesondere
die Banknote in Grossaufnahme).
"Leopoldine!"
Willi tief entääuscht.unschlüssig
Leopoldine an der Türe, schon die Klinke in der
Hand, oleibt stehen. Blick zu Willi fragend.
Willi: "Du hast mich missverstanden. Ich brauche
ja elftausend, Gulden,“
Leopoldine tut, als wenn sie nicht verstünde. End-
lich nickt sie:Ach so. Darauf hat das keinen Bezug,
Das ist für diese Nacht.“
Willi aus dem Bett, beinahe starr. Sein Gesicht ver-
zerrt sich. Auf Leopoldine zu, nimmt sie beim Arm.