Med.Krit. 70
Ueber psychische Therapie innerer Krankheiten.
von Prof.Dr.Rosenbach in Breslau.Berl.Klinik,
Heft 25.Fischers med.Buchhandlung,Berlin 1890.
Dass die Augustion lange vor der Auf¬
nahme der Hypnose in dem thera peutischen
Schatz der Aerzte eine grosse Rolle bei der
Heilung mancher Krankheitssymptome spielte,
darf wohl als ein vollkommen einwurfsfreier
Satz gelten. System in diese psychische The-
rapie hineinzubringen,wird wohl noch lange
eine schwierige Aufgabe bleiben. Der Autor
der vorliegenden kleinen Broschüre - sie fasst
33 Seiten - unternimmt einen recht ansprechen
den Versuch in dieser Richtung, den wir der Lek
türe der Praktiker bestens empfehlen. Dass der
Verfasser seine lhepretischen Erörterungen und
Schematisierungen nicht durch einige Kranken-
geschichten dem allgemeinen vnteresse näher
gebracht hat, liegt in dem engen Rahmen seines
Aufsatzes begründet. Eine Bemerkung jedoch,
welche sich gleich zu Anfang des Buchs findet,
scheint uns einer Richtigstellung zu bedürfen.
Es heisst dort: „Auch muss hervorgehoben wer-
den, dass ein einmaliges Misslingen der hypnoti-
schen Beeinflussung nicht blos einen Patien-
ten, sondern auch andere,die davon vernommen
haben,ungeeignet macht für das weitere Verfah-
ren nach diesem Prinzip. - Wenn es hier hies
se „ungeeignet machen kann“, so wäre dagegen
nichts einzuwenden; „macht ist entschieden un-
richtig. Bekanntlich ist bei manchen patienten
der erste hypnotische Versuch misslungen,da-
gegen glückte der zweite, oder nach mehreren
missglückten Versuchen ein späterer,in voll-
Ueber psychische Therapie innerer Krankheiten.
von Prof.Dr.Rosenbach in Breslau.Berl.Klinik,
Heft 25.Fischers med.Buchhandlung,Berlin 1890.
Dass die Augustion lange vor der Auf¬
nahme der Hypnose in dem thera peutischen
Schatz der Aerzte eine grosse Rolle bei der
Heilung mancher Krankheitssymptome spielte,
darf wohl als ein vollkommen einwurfsfreier
Satz gelten. System in diese psychische The-
rapie hineinzubringen,wird wohl noch lange
eine schwierige Aufgabe bleiben. Der Autor
der vorliegenden kleinen Broschüre - sie fasst
33 Seiten - unternimmt einen recht ansprechen
den Versuch in dieser Richtung, den wir der Lek
türe der Praktiker bestens empfehlen. Dass der
Verfasser seine lhepretischen Erörterungen und
Schematisierungen nicht durch einige Kranken-
geschichten dem allgemeinen vnteresse näher
gebracht hat, liegt in dem engen Rahmen seines
Aufsatzes begründet. Eine Bemerkung jedoch,
welche sich gleich zu Anfang des Buchs findet,
scheint uns einer Richtigstellung zu bedürfen.
Es heisst dort: „Auch muss hervorgehoben wer-
den, dass ein einmaliges Misslingen der hypnoti-
schen Beeinflussung nicht blos einen Patien-
ten, sondern auch andere,die davon vernommen
haben,ungeeignet macht für das weitere Verfah-
ren nach diesem Prinzip. - Wenn es hier hies
se „ungeeignet machen kann“, so wäre dagegen
nichts einzuwenden; „macht ist entschieden un-
richtig. Bekanntlich ist bei manchen patienten
der erste hypnotische Versuch misslungen,da-
gegen glückte der zweite, oder nach mehreren
missglückten Versuchen ein späterer,in voll-