68
Dritter Akt.
Acht Tage nach dem zweiten. Gleiche Dekoration. Schwüler Sommer¬
nachmittag. Die Jalousien nahezu geschlossen.
1. Auftritt.
Lulu. Franziska.
Lulu (kniet auf dem Boden und ist beschäftigt, Spielsachen in eine
kleine Tasche zu packen). Franziska (die auf einem Sessel sitzt und
Spielsachen ans dem Schooße hat, hilft ihm dabei).
Lulu (wie Franziska eben ein Spjelzeug in der Hand hält und es
traurig betrachtet). Na — Franzi
Franziska. Da.
Lulu (steht auf, zu Franziska). Sei nicht gar zu traurig,
Wir müssen uns halt denken, daß wir's nur ge-
Franzi!
träumt haben, Franzi, weißt!
Franziska. Weiter... weiter, damit wir fertig wer-
den, bevor die Toni nach Haus kommt.
(Lulu kniet nieder und packt weiter.)
2. Auftritt.
Lulu. Franziska. Agnes (kommt rechts vorn).
Lulu (wie Franziska zusammenzuckt). Agnes ist es.
Franziska. Grüß Dich Gott, Agnes.
Agnes. Guten Tag. Was macht Ihr denn da? Ein¬
packen?
Lulu. Schau nur her, Agnes.
Agnes (tritt näher). Ach so...
Lulu. Das hat alles dem armen kleinen Franzl gehört.
Agnes. Was soll denn damit geschehen?
Lulu. Wir wollen's aufbewahren.
69 —
Franziska. Es kann nicht so liegen bleiben. Morgen
reisen wir ab.
Agnes. Alle Toni auch?
Franziska. Selbstverständlich. Wir werden sie doch
nicht allein in der Stadt lassen.
Agnes. Freilich. — Wo ist sie denn?
Franziska. Wir haben eine Stunde abwarten müssen,
wo sie nicht da ist. Wenn sie zu Hause ist, sitzt sie den gan-
zen Tag mitten unter den Sachen und red’t kein Wort.
Agnes (nickt).
Lulu. Alles ist noch herumgelegen wie am ersten Tag.
Agnes. Ich hätt' mich nicht getraut, was anzurühren.
(Sie steht neben Franziska und nimmt mit Zagen ein kleines Mützchen
von Franziska's Schooß, wendet es hin und he
Franziska. Willst Dir's behalte
Agnes. Ja... Damit ich auch ein Andenken hab!
(Sie wendet sich um, da eben die Thüre geht; wie sie merkt, daß Toni
eintritt, verbirgt sie das Mützchen).
3. Auftritt.
Lulu. Franziska. Agnes. Toni.
Lulu (will die Tasche rasch schließen).
Toni (kommt heran, sieht, was geschehen ist). So... (Sie starrt
auf die Sachen.)
Franziska. Wir... haben... lieber..
Lulu.“ Willst Du... willst Du vielleicht, daß ich’s in
Dein Zimmer,
Toni. Wohin... Du willst. — (Sie wendet sich ab).
Lulu (entfernt sich auf einen Wink Franziska’s mit der Tasche)
(Rechts hinten.)
4. Auftritt.
Franziska. Agnes. Toni.
Toni. Guten Tag, Fräulein Agnes.
Agnes (verlegen). Guten Tag.
Toni (zu Franziska). War der Gustav vielleicht da?
Franziska. Nein. — — Wo sind Sie gewesen, Toni?
Toni (sie spricht zerstreut, wie gestört; manchmal ruhig; manche Worte
ganz ohne ersichtlichen Grund, sehr erregt). Ich bin herumgegangen.
Als Manuscript gedruckt.
Dritter Akt.
Acht Tage nach dem zweiten. Gleiche Dekoration. Schwüler Sommer¬
nachmittag. Die Jalousien nahezu geschlossen.
1. Auftritt.
Lulu. Franziska.
Lulu (kniet auf dem Boden und ist beschäftigt, Spielsachen in eine
kleine Tasche zu packen). Franziska (die auf einem Sessel sitzt und
Spielsachen ans dem Schooße hat, hilft ihm dabei).
Lulu (wie Franziska eben ein Spjelzeug in der Hand hält und es
traurig betrachtet). Na — Franzi
Franziska. Da.
Lulu (steht auf, zu Franziska). Sei nicht gar zu traurig,
Wir müssen uns halt denken, daß wir's nur ge-
Franzi!
träumt haben, Franzi, weißt!
Franziska. Weiter... weiter, damit wir fertig wer-
den, bevor die Toni nach Haus kommt.
(Lulu kniet nieder und packt weiter.)
2. Auftritt.
Lulu. Franziska. Agnes (kommt rechts vorn).
Lulu (wie Franziska zusammenzuckt). Agnes ist es.
Franziska. Grüß Dich Gott, Agnes.
Agnes. Guten Tag. Was macht Ihr denn da? Ein¬
packen?
Lulu. Schau nur her, Agnes.
Agnes (tritt näher). Ach so...
Lulu. Das hat alles dem armen kleinen Franzl gehört.
Agnes. Was soll denn damit geschehen?
Lulu. Wir wollen's aufbewahren.
69 —
Franziska. Es kann nicht so liegen bleiben. Morgen
reisen wir ab.
Agnes. Alle Toni auch?
Franziska. Selbstverständlich. Wir werden sie doch
nicht allein in der Stadt lassen.
Agnes. Freilich. — Wo ist sie denn?
Franziska. Wir haben eine Stunde abwarten müssen,
wo sie nicht da ist. Wenn sie zu Hause ist, sitzt sie den gan-
zen Tag mitten unter den Sachen und red’t kein Wort.
Agnes (nickt).
Lulu. Alles ist noch herumgelegen wie am ersten Tag.
Agnes. Ich hätt' mich nicht getraut, was anzurühren.
(Sie steht neben Franziska und nimmt mit Zagen ein kleines Mützchen
von Franziska's Schooß, wendet es hin und he
Franziska. Willst Dir's behalte
Agnes. Ja... Damit ich auch ein Andenken hab!
(Sie wendet sich um, da eben die Thüre geht; wie sie merkt, daß Toni
eintritt, verbirgt sie das Mützchen).
3. Auftritt.
Lulu. Franziska. Agnes. Toni.
Lulu (will die Tasche rasch schließen).
Toni (kommt heran, sieht, was geschehen ist). So... (Sie starrt
auf die Sachen.)
Franziska. Wir... haben... lieber..
Lulu.“ Willst Du... willst Du vielleicht, daß ich’s in
Dein Zimmer,
Toni. Wohin... Du willst. — (Sie wendet sich ab).
Lulu (entfernt sich auf einen Wink Franziska’s mit der Tasche)
(Rechts hinten.)
4. Auftritt.
Franziska. Agnes. Toni.
Toni. Guten Tag, Fräulein Agnes.
Agnes (verlegen). Guten Tag.
Toni (zu Franziska). War der Gustav vielleicht da?
Franziska. Nein. — — Wo sind Sie gewesen, Toni?
Toni (sie spricht zerstreut, wie gestört; manchmal ruhig; manche Worte
ganz ohne ersichtlichen Grund, sehr erregt). Ich bin herumgegangen.
Als Manuscript gedruckt.