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Graf. Also, weißt du was, ich telephonier' gleich
zum Schenker wegen Schlafwagen für übermorgen oder
für morgen.
Komtesse. So eilig?
Graf. Na, was hat das für einen Sinn, noch da
herumsitzen, wenn wir einmal entschlossen sind. Also
ich telephonier'.... Ist's dir recht?
Komtesse. Ja.
Graf (umarmt sie).
Professor Windhofer (erscheint im
Gartentor).
Graf. Ah, da kommt ja dein Professor. Hast du
denn heut' Stund'?
Komtesse. Ich hab' auch ganz vergessen.
Professor Windhofer (schöner, etwa fünf-
unddreißigjähriger Mann, sehr elegant, grauer Gehrock,
blonder Spitzbart. Er nimmt beim Eintritt in den Park
den Hut ab, kommt nach vorn).
Professor Windhofer. Guten Tag, Gräfin.
Guten Tag, Herr Graf.
Graf. Guten Tag, lieber Professor, wie geht's?
Sie entschuldigen, ich muß g’rad’ telephonieren, weil wir
nämlich abreisen.
Professor Windhofer: Sie reisen ab?
lassen sich Herr Graf nicht stören.
Bitte
Graf. Ich seh' Sie wohl noch, lieber Professor.
(Ab ins Haus.
Professor. Sie reisen ab, Gräfin?
Komtesse. Ja, nach Ostende.
Professor. Das ist aber ein ziemlich plötzlicher
Entschluß.
Komtesse. Ziemlich. Das ist schon so bei mir.
Professor. Da wird's ja wohl für heuer mit
den Stunden aus sein? Schade.
Komtesse. Ja, ich werd' auch heute kaum
ich fühl' mich ein bißchen abgespannt.
mehr
Professor. So... Sie sind auch etwas blaß,
Maria.
Komtesse. Finden Sie?
Professor. Wie lange wollen Sie denn fort-
bleiben?
39
Komtesse. Vielleicht bis zum Herbst — vielleich
bis sehr spät in den Herbst hinein.
Professor. So werden wir unsre Stunden also
wohl erst im November wieder aufnehmen?
Komtesse (lächelnd). Ich glaube nicht.
Professor. Sie glauben nicht?.. (Sehen
einander an.
Komtesse. Ich glaube nicht.
Professor. Also... ich bin entlassen, Maria.
Komtesse. Wie kann man sich so ausdrücken,
Rudolf? Es ist wirklich nicht sehr nett.
Professor. Verzeih'. Es ist doch ein bißchen
rascher gekommen, als ich gedacht habe.
Komtesse. Besser, als wenn es zu langsam
kommt. Glaubst du nicht?
Professor. Ich bin fern davon, dir einen Vor¬
wurf zu machen, Kind.
Komtesse. Hast auch wirklich keinen Grund.
War's nicht schön? (Reicht ihm die Hand.
Professor (küßt ihr die Hand). Du bist wohl
so gut, mich dem Grafen zu empfehlen.
Komtesse. Du gehst? Du gehrt gleich...?
Professor (leicht). Ist es nicht das Beste?
Komtesse (nach einer Pause, ihm in die Augen
schauend). Glaub' schon. (Sie drücken einander die
Hand.) Und grüß' mir deine Frau und die Kinder.
Professor. Werd's ausrichten, Gräfin. (Geht.
Komtesse (bleibt eine Weile stehen, sieht ihm
nach)
Graf (auf der Terrasse). Schon in Ordnung,
Morgen Abend Abfahrt 9 Uhr 30, Westbahn. Wo ist
denn der Professor?
Komtesse. Ich hab' ihn fortgeschickt.
Graf. So? — Und was glaubst du, wer das
Coupé zwischen meinem und deinem hat... Der Egon
und sein Herr Sohn. Das wird eine Ueberraschung sein.
Komtesse. Na...riesig. (Ab, auch ins Haus.)
Vorhang.
G.
Graf. Also, weißt du was, ich telephonier' gleich
zum Schenker wegen Schlafwagen für übermorgen oder
für morgen.
Komtesse. So eilig?
Graf. Na, was hat das für einen Sinn, noch da
herumsitzen, wenn wir einmal entschlossen sind. Also
ich telephonier'.... Ist's dir recht?
Komtesse. Ja.
Graf (umarmt sie).
Professor Windhofer (erscheint im
Gartentor).
Graf. Ah, da kommt ja dein Professor. Hast du
denn heut' Stund'?
Komtesse. Ich hab' auch ganz vergessen.
Professor Windhofer (schöner, etwa fünf-
unddreißigjähriger Mann, sehr elegant, grauer Gehrock,
blonder Spitzbart. Er nimmt beim Eintritt in den Park
den Hut ab, kommt nach vorn).
Professor Windhofer. Guten Tag, Gräfin.
Guten Tag, Herr Graf.
Graf. Guten Tag, lieber Professor, wie geht's?
Sie entschuldigen, ich muß g’rad’ telephonieren, weil wir
nämlich abreisen.
Professor Windhofer: Sie reisen ab?
lassen sich Herr Graf nicht stören.
Bitte
Graf. Ich seh' Sie wohl noch, lieber Professor.
(Ab ins Haus.
Professor. Sie reisen ab, Gräfin?
Komtesse. Ja, nach Ostende.
Professor. Das ist aber ein ziemlich plötzlicher
Entschluß.
Komtesse. Ziemlich. Das ist schon so bei mir.
Professor. Da wird's ja wohl für heuer mit
den Stunden aus sein? Schade.
Komtesse. Ja, ich werd' auch heute kaum
ich fühl' mich ein bißchen abgespannt.
mehr
Professor. So... Sie sind auch etwas blaß,
Maria.
Komtesse. Finden Sie?
Professor. Wie lange wollen Sie denn fort-
bleiben?
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Komtesse. Vielleicht bis zum Herbst — vielleich
bis sehr spät in den Herbst hinein.
Professor. So werden wir unsre Stunden also
wohl erst im November wieder aufnehmen?
Komtesse (lächelnd). Ich glaube nicht.
Professor. Sie glauben nicht?.. (Sehen
einander an.
Komtesse. Ich glaube nicht.
Professor. Also... ich bin entlassen, Maria.
Komtesse. Wie kann man sich so ausdrücken,
Rudolf? Es ist wirklich nicht sehr nett.
Professor. Verzeih'. Es ist doch ein bißchen
rascher gekommen, als ich gedacht habe.
Komtesse. Besser, als wenn es zu langsam
kommt. Glaubst du nicht?
Professor. Ich bin fern davon, dir einen Vor¬
wurf zu machen, Kind.
Komtesse. Hast auch wirklich keinen Grund.
War's nicht schön? (Reicht ihm die Hand.
Professor (küßt ihr die Hand). Du bist wohl
so gut, mich dem Grafen zu empfehlen.
Komtesse. Du gehst? Du gehrt gleich...?
Professor (leicht). Ist es nicht das Beste?
Komtesse (nach einer Pause, ihm in die Augen
schauend). Glaub' schon. (Sie drücken einander die
Hand.) Und grüß' mir deine Frau und die Kinder.
Professor. Werd's ausrichten, Gräfin. (Geht.
Komtesse (bleibt eine Weile stehen, sieht ihm
nach)
Graf (auf der Terrasse). Schon in Ordnung,
Morgen Abend Abfahrt 9 Uhr 30, Westbahn. Wo ist
denn der Professor?
Komtesse. Ich hab' ihn fortgeschickt.
Graf. So? — Und was glaubst du, wer das
Coupé zwischen meinem und deinem hat... Der Egon
und sein Herr Sohn. Das wird eine Ueberraschung sein.
Komtesse. Na...riesig. (Ab, auch ins Haus.)
Vorhang.
G.