B17: Brandes, Georg 17 (1) Brandes an Schnitzler, Seite 64

Kopenhagen. 23. Dezember 1914.
„ —”.
4. Dezember 1915.
Verehrter und lieber Freund.
freund.
Es freute mich ein Lebenszeichen von Ihnen zu sehen. Es freute
mich noch mehr, dass Sie und die Ihrigen in guter und ruhiger
Stimmung sind. Meine einzige Tochter ist in Berlin verheiratet. Ihr
junger Hann ist Fabrikant und Gardeleutnant der Artillerie, er wurde
schon im September zum Oberleutnant befördert und bekam im November
das eiserne Kreuz. Aber er ist in steter Lebensgefahr. Meine Tochter
war mehrere Monate hier mit zwei Kleinen, einer Tochter von 7 Jahren
und einem Jungen von 2 Jahren, beide sehr hübsch; sie ist jetzt in
Berlin und natürlich recht unruhig und mitgenommen von der ewigen
Spannung. Ich arbeite viel, schreibe im Augenblick ein Buch über
Goethe, parallel zu dem ich einmal über Shakespeare schrieb. Ausserdem
habe ich fast jeden Monat ein grosses Essay veröffentlicht.
Grüssen Sie Ihre FrauGemahlin und Beer-Hofmanns.
Ihr
Das Stück ist mir theuer; nur kann ich
recht befreunden,
er überhaupt nicht für seine Ueberzeugung eintreten solle. Wir lassen
ja alle ohne X Protest das meiste hingehen, weil das Protestieren
doch nichts mützt; aber Sie sollten nicht unsere Handlungskraft
durch Entmutigung lähmen. Das ist die alte "Ironie" der Romantiker,
die dem Pathes die Spitze abbricht.
Doch, was liegt heutzutage an all dem! Macduff sagt: O horrer,horrer,
borrer
Das diese Stadt zu erklären ange¬
Cannot conceive nor name thes.
Ich Habe leider im Augenblicke wieder einen Anfall von meiner
chonischen Krankheit, der Venenentzündung. Sie kam zum ersten Mal
in 1871 nach einem Typhus, und seit 189 wieder nur zu oft. Nach
ihren
2i Jahren macht wie mir wieder xxx Besuch.
Kopenhagen(genügende Adresse)
4. Dezember 1915.
Die grosse Verehrter Freund. xxx wurde schnell (in
diesem kleinen Land in 3,500 Kremplaren verkauft. Eine neue Auflage
Drei Jahre sind vergangen, seit ich Ihr Gast war und die Freude
hatte, in Ihrem Heim mit Ihnen, Ihrer Frau Gemahlin und Ihren Freun-
den zu verkehren. Seitdem - wie viel unerhörtes ist geschehen! Alles
ist anders geworden.
Ich wollte Ihnen schon vor einem Monat für Ihre dauerhafte Freund-
schaft danken, dass Sie mir die Komodie der Worte sandten. Sie haben
wieder einmal das Labyrinthische dargestellt der erotischen Nei-
gungen und wie die xxx Ehen die Herzen hemmen und fesseln. Tragisches
und Possierliches ist nach Ihrer Gewohnheit gemischt. Mir war Alles
Lieb. Freund, empfehlen Sie mich den Ihrigen
und bleiben Sie zu
Vor etwa drei Wochen sah ich in einem grossen privaten Verein
hier Ihren Dr. Bernhardi im Wesentlichen ganz vorzüglich aufgeführt.
Das Stück ist mir theuer; nur kann ich mich nicht mit der Logik
recht befreunden, dass wil Jemand nicht zum Märtyrer geeignet ist,
er überhaupt nicht für seine Ueberzeugung eintreten solle. Wir lassen
ja alle ohne Ø Protest das meiste hingehen, weil das Protestieren
doch nichts nützt; aber Sie sollten nicht unsere Handlungskraft
durch Entmutigung lähmen. Das ist die alte "Ironie" der Romantiker,
die dem Pathos die Spitze abbricht.
Doch, was liegt heutzutage an all dem! Maoduff sagt: O horrer,horrer,
horrer
Tongue nor h
Cannot conceive nor name thee,
Ich Habe leider im Augenblicke wieder einen Anfall von meiner
ordonischen Krankheit, der Venenentzündung. Sie kam zum ersten Mal
in 1871 nach einem Typhus, und seit 1897 wieder nur zu oft. Nach
2½ Jahren macht wie mir wieder xxxx Besuch.