A101: Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, »Nicht mehr zu dir zu gehn …«, Adagio), Seite 26

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Nachrichten-Teil
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gs) erscheinenden illustr. Teil.
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29
Nachrichten-Teil 60 Ptg, im illustrierten Teil 75 Ptg., mit Rotdruck 1
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Sonnabend
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G.C.F.P.
zu retten. Frau Fanny opferte dem zweiten Ge¬
hatte, Spanie
in der amerikanischen Hauptstadt. Während die
liebten ihren ersten!
Sondergesandt
jährlichen Einkünfte hundert Millionen Mark
den Machsen
Nach diesem Geständnis wurde die Sünderin
nicht übersteigen, erreicht das jüngste Budget die
etwas zu war
freigelassen.
Rote von hun
ertvierzig Millionen. Um Geld zu
König nach Mi¬
Gegen den Gatten hat aber heute der Prozeß
schaffen, wird beabsichtigt, eine Lotterie zu
general=
andere Zwisch
wegen Mordes begonnen
gründen und das Abhalten von Hahnen= und
erneur
als die spa
Rudolf Müller.
Stierkämpfen gegen hohe Gebühren zu gestatten
zurückkehrte.
Die amerikanischen Firmen, die Wege und Ab¬
trug, befand
zugskanäle gebaut und Straßenpflasterungen für
ohlen
des Gesandte
die Regierung ausgeführt haben, können ihr Geld
Die Luftschiffstation Luzern.
kanischen Sta
nicht erhalten, weil die Staatskasse leer ist. Es
In einer gemeinsamen Versammlung der
Neger an und
kann nicht ausbleiben, daß über kurz oder lang
Verkehrsvereine von Luzern und dem Vierwald¬
zugeben. Di
die ausländischen Gläubiger 18ubas sich an die
stättersee wurden gestern interessante Einzelhei¬
mung mit der
Washingtoner Regierung um Abhilfe wenden
ten über den Bau einer Luftschiffstation in
werden, denn diese ist für lubas Beziehungen
Luzern bekanntgegeben, von deren beabsichtigter
zum Auslande verantwortlich. Präsident Taft
Errichtung schon wiederholt die Rede war. Da
wünscht nicht einschreiten zu müssen, fürchtet
nach ist zwischen der Deutschen Luftschiff¬
aber, daß ihn die Verhältnisse dazu zwingen
gesellschaft in Friedrichshafen und dem Kur¬
werden.
verein und Stadtrat von Luzern ein Vorver¬
trag bereits abgeschlossen worden, worin Luzern
zur einzigen Luftschiffstation der Schweiz be¬
Frau Fanny.
stimmt wurde. Wir erhalten dazu folgenden
Von unserem ständigen Korrespondenten.
Spezialdrahtbericht:
Zürich. 29. Mai, 2 Uhr 10 Min. nachm.
Rom, 27. Mai.
(Von unserem e.-Korrespondenten.)
Es war in den Junitagen des Jahres 1908.
Die Deutsche Luftschiffgesellschaft will eine Ver¬
In Parma herrschte der Belagerungszustand.
Der Stadtteil jenseits des Flusses stand unter
bindung zwischen Luzern und nord= sowie süd¬
der Herrschaft der Streikenden. Man sah auf
deutschen Städten herstellen. Die Baukosten
den Straßen nur Soldaten und wieder Soldaten,
einer Luftschiffhalle in Luzern betragen etwa
und Tag und Nacht hörte man zwischen den ver
lassenen Mauern das Getrappel der Kavallerie¬
700,000 M., also fast eine Million Frank. Den
patrouillen, die scharfen Kommandorufe der
Bau und Unterhalt der Halle übernimmt die
Führer.
Deutsche Luftschiffgesellschaft. Die Halle soll
Nach Einbruch der Dunkelheit durfte sich nie¬
vier Luftschiffe aufnehmen können. Für den
mand mehr auf der Straße sehen lassen, und
Anfang sollen deren drei dort stationiert wer¬
die Bürger schlossen sich ängstlich in ihren Häu¬
sern ein. Das ganze öffentliche Leben war wie=
den, und zwar zwei für den Fernverkehr und eins
in eiserne Bande geschlagen und wagte sich nicht
für den Lokalverkehr. Das letztgenannte Schiff
zu rühren.
wird um den Rigi fahren, aber auch je nach den
Der einzige, der sich um all das nicht
Witterungsverhältnissen Fahrten nach Engels¬
ruhig seinen rosigen Pflichten
Gott
Amor. Er pochte an
Keng. Zugerberg. Obwalden und anderen benach¬
ist ihr
hen und
barten Orten unternehmen. Ferner verpflichter
Blumenstrauße hinein, er öffnete Türen und
sich die Luftschiffgesellschaft, gegen Entgelt auch
sammentritt
Tore, auch wenn sie mit dreifachen Eisenketten
Luftschiffen anderer Systeme in ihrer Halle
betriebenen
von
und Eisenriegeln verschlossen waren, und über¬
noch zu einem
Unterkunft zu gewähren. Die Leistungen der
worden.
brachte die Liebespost.
— Cosimo Teodoro Zaccaria, ein reicher Grund¬
Bis dahin w
unzu¬
Stadt Luzern sind bedeutend. Sie tritt der Luft¬
besitzer, nennt ein Weib sein eigen, das d
erwar
lassung nehm
schiffgesellschaft für zehn Jahre zur unentgelt¬
schönste der Stadt ist und Fanny heißt.
der be¬
lichen Benutzung ein Grundstück von 300,000
und zu der xxx
am Morgen des 30. Mai erwachte, bemerkte er
daß nach zehnjähriger Ehe zum ersten Male die
Quadratmeter Größe ab. Es ist im Tribschen
zu nehmen.
Lagerstätte zu seiner Rechten leer war. Er er¬
moos gelegen und historisch interessant. Un¬
hob sich, ging in den Salon seiner Frau, sah, wie
mittelbar daneben liegt nämlich das bekannte
trat im weit
diese in Eile einen Brief verbergen wollte, suchte
nachdem sie,
ihr das Blatt zu entreißen, aber das wirbelte
gemeldet, ge
von der kleinen Hand zusammengeballt, zum
vertreter die,
Fenster hinaus und verbarg sich schuldbewußt in
in die Bera
einem Winkel des Säulenhofes. Während Frau
Einführung
Fanny mit gellender Stimme der ahnungslos
ein. Ein
unten hantierenden Portierfrau zurief, den
macht vert
Fetzen zu zerreißen, stürmte Cosimo mit Riesen¬
handelspoliti
sätzen die Marmortreppen hinab, ohne
sprach ein
darum zu kümmern, daß er im Nachtgewand
tung.
war. Er fand den Zettel und entfaltete ihn.
Abg. Rö
Da stand geschrieben: „Freitag, 1 Uhr. Artur,
rung teile
warum schreibt Du mir nicht? Sind Deine Be¬
des Syndik
schäftigungen wirklich so, daß Du nicht an mich
Es sei aller
denken kannst? Aber die junge Dame, die stän
meinen Kon
dig Dich in Deinem Bureau umschwärmt, läß
nicht nur n
ich Deine Fanny vergessen. Warum, warum
noch erhöhte
begreifst Du nicht, wie ich Dich liebe, wieder ich
jährige Aus¬
Dein bin, ganz Dein! Nimm mich fort von die¬
sich nach der
sem Menschen, weit fort, eine Stunde allein mit
Ausfuhrzoll
Dir, und ich will selig sterben!“
Mark, für
Die Szene, die nun folgte, erzählte Frau
also 26 Mill
Fanny später dem Untersuchungsrichter: „Ich
hauptmann
stand bleich, zitternd an allen Gliedern vor ihm
mögliche Re
die Steuer
renden Ind
unter diese
Darau
Fideikommißgut Tribschen, in dem Ende der
sechziger Jahre Richard Wagner lebte, und in dem
er seine „Meistersinger" und den „Siegfried“
schuf. Die Grundeigentümer haben das Gelände
vorläufig zu den Vorversuchen zur Verfügung
gestellt. Für die Inbetriebnahme genügt es je¬
doch nicht, es müssen vielmehr noch zirka 65,000
bis 80,000 Quadratmeter Land durch Aufschüt¬
tungen im See hinzugewonnen werden.
Diese Auffüllung bedeutet für die Stadt eine
weitere Ausgabe von mindestens 400,000 Frank
dazu kommt noch der Bau von Zufahrtsstraßen
und Pachtentschädigungen an die Besitzer des
Tribschengebietes, so daß die Leistungen der
Stadt ohne die Kosten der Seeauffüllung sich
auf ungefähr 1 Million Franken belaufen
Weiter ist gefordert ein jährlicher Beitrag von
10,000 M. für 10 Jahre für die Amortisation
und die Intallation. Zu diesen Opfern will sich
das Kurkomitee von Luzern verpflichten, in der
Erwartung, daß das Publikum sie mit tragen
hilft. Am nächsten Dienstag wird Zeppelins
Luftschiff auf dem Tribschenmoos zu einer
Probelandung erwartet. Eine festliche Begrü¬
ßung des Grafen ist geplant.
gestanden.
del Val, sobald
falle erhalten
heftige Vo
verlangen, d
nischen Poli
nische Gesand
Abbitte tun.
diese ter
schroffen
dungen über
Die
Nach den
kommission de
des Blockes fi
wenigstens in
nicht mehr.
genommen w
Kommission
bündeten
bar ist. D
schen Punkt
form scheitern
Parlaments
und erwartete meinen Tod. Er blieb kalt und
ruhig. Auf seine Frage, wer Artur sei, ant¬
wortete ich ausweichend. Er zog sich eilig an
und ging. Ich rief ihm nach: „Lieber der
als daß du andere den Brief lesen läßt!“
die Stim
ergriff einen Revolver und schoß ihn mechanisch
angeno
in die Luft ab. Er kehrte zurück, entwand mir
ratung des
die Waffe, nahm sie an sich, und ging.
das Zentrui
Mittags sagte er: „Ich weiß wohl, an wen
wonach die
du schriebst. Ich weiß auch von deinen Zu¬
Spanisch-marokkanische
beiträge
Wenn du mir alles gestehst,
sammenkünften.
verzeihe ich dix¬
fünf Jahre
Zwischenfälle.
den soll.
Da gestand ich ihm meine Beziehungen zum
ebenso Fin
Marchese Corradi bis in alle Einzelheiten.
Telegr. unserer Korrespondenten.
ser legt ein
Casimo erhob sich totenbleich und sagte weiter
sch. Paris, 29. Mai.
nichts als: „Sollte ich sterben, so depeschiere mei¬
ungünf
Der Matin, der seit einiger Zeit eine lebhafte
nem Bruder!“
Campagne gegen Marry del Val, den spanischen
Soweit die Erzählung der Frau. Zaccaria
dar, die e
Gesandten in Tanger führt, läßt sich aus dieser
aber begab sich in das Hotel, wo sein
nach oben
Stadt heute drahten, das Auftreten des Diplo¬
Freund, der Marchese Corradi, speiste, ließ ihn
maten habe letzthin wiederum zu zwe
Steuern s
herausrufen, legte ihm familiär die linke Han=
großen Hil¬
ernsteren Zwischenfällen geführt. Al¬
auf die Schulter, und drückte mit der Rechten den
würfen we
die Antwort der spanischen Regierung auf
Revolver vor dem Leibe des Freundes ab; blut
Jahren, wi
marokkanischen Vorschlag, eine Gesandtschaft
überströmt entfloh der Marchese, aber am nächsten
Spanien zu senden, um direkt und unter Ueber¬
Er weise
das Volksse
Tage starb er.
gehung Kerry del Vals mit der spanischen Re¬
Zaccaria wurde verhaftet, und auch Frau
Volksschulk
gierung zu verhandeln, eingetroffen war, war
ny. Warum verhaftete die Polizei auch die
hin. Vor
Merry del Val sie El Gebbas auf den Tisch und
schöne Frau Fanny? Die Polizei argwöhnte, daß
Reichsschatz
sagte: „Das ist die Antwort meiner Regierung
Arturo nicht Corradi war, und sie hatte recht. Im
lich, wenn
die sich strikte weigert, die marokkanische Gesandt¬
Gefängnis gestand Frau Fanny, der Brief sei
Ressortchef
schaft zu empfangen.“ Dann habe Kerry del
endig.
nicht für Corradi, sondern für einen anderen be¬
gegenzuhal
Val ohne Gruß das Zimmer verlassen. Di
mische
stimmt gewesen. Sie habe den Gatten belogen
sind keine
spanische Antwort enthielt angeblich aber das
mäßige
den um den Geliebten zu schützen und habe die ver¬
zigung | gangene Liebe preisgegeben, um die gegenwärtige | Gegenteil, von dem, was Kerry del Bal gesagt | mais dara