Arthur Schnitzler
Teresa (zu Casanova): Du hast nur eben Zeit, rasch einzupacken,
Wir müssen gleich davon. Bin auf dem Weg
Nach Wien ans kaiserliche Hoftheater.
G.C.H.F.P.
Sechstausend Gulden Gage. Erste Rolle,
Im König Rhampsinit die Sklavin.
Zweite —
Gudar:
Ich wett, im Alexander die Roxane.
G.C.H.F.P.
Teessa: Vielleicht die Ariadne; je nachdem.
G.C.H.F.P.S.
Gudar: Wie göttlich tanzten beide sie in Nom!
Casanova: Und denkst, ich reise gleich mit dir nach Wien?
Teresa: Du sehnst dich lange hin. Nie gab es vessre
G.C.H.F.P.S.
Gelegenheit.
Gudar: Nie holdere Gesellschaft.
Teresa: Und Frau'n gibt’s dort
Und Männer
Casanova (lachend):
Gott sei Dank!
Tere sa (ebenso)!
Casanova: So laß dir's wohl ergehn. Was mich betrifft —
Man wartet anderswo auf mich. In Brüssel,
In Petersburg, Madrid —
G.C.F.P.S.
Drum wählt. du Wien
Teresa:
Casanova: Und wollt' ich auch, ich könnte gar nicht fort.
Manch dringendes Geschäft. hält. mich zurück.
(Zu Santis)
G.C.F.P.
G.H.F.P.
Nicht wahr, Baron?
G.C.H.F.P.
Santis: Wieso? Mich meinen Sie?
Wenn es nur das ist, reisen Sie mit Gott.
Ich weiß nichts mehr davon. Hier meine Hand.
Casanova: Und hier die meine.
Teresa (glaubt zu begreifen): Wie, Flaminia, Sie?
Ich dacht' mir's gleich. Der wilde rote Mund —
Die himmlische Figur — wie gut versteh' ich's.
(Sie seufzt, dann umarmt sie Flaminia stürmisch.)
Gudar (applaudiert).
Teresa: Nun aber, Casanova, laß uns reisen.
Casanova: Noch einen seh' ich, der vielleicht die Abfahrt
Mir wehren könnte —
Wer kann wem was wehten?
Andrea (vitter):
(Steckt den Degen ein.)
Santis: So spricht ein Philosoph
Wohlfeiler Spott.
Andrea:
Santis: Sie nannten Tropf mich, also sind wir quitt.
Casanova: Andrea, Ihre Hand.
Andrea (reicht fte ihm): Glück auf die Reise!
G.C.H.F.P.
Die Schwestern.
G.C.H.F.P.
Teresa. zu Anma): Auch Sie, mein schönes Kind? Nun ja, wer kann
Ihm widerstehn. Wie war Ihr Name doch?
G.C.H.F.P.S.
Gudar (antwortet für Anna): Anina.
Teesa: Held und unschuldsvoll. Wie konnt'
Es anders sein. Anina — an mein Herz!
(Sie umarmt sie stürmisch.)
Tito (Commt rasch herein): Verzeihung —
Votre même sérieuse, mais elle n'y ai-
Casanova: Suchst du wen?
Was will der Bursch?
Santis:
Tito: Mein Auftrag geht an die berühmte Tänzerin Teresa aus Neapel.
Teessa: An mich?
Was willst du von Teresa
G.C.H.F.P
Casanova:
Tito (verbeugt sich tief vor Teresa): O, ich dachte mir's gleich.
G.C.H.F.P.S
Teosa: Was willst du
Sprich!
Casanova:
Es ist nur für die Dame.
Tito:
Casanova: Hier gibt es kein Geheimnis
Rede nur
Teresa:
Casanova: Nun, wird’s?
Tito: Doch bitt' ich, keineswegs mich entgelten zu lassen, wenn es den
Herrschaften irgendwie unangenehm sein sollte.
G.C.H.F.P
Casanova: Rasch, ohne Vorwort, wer fragt nach Teresa
G.C.F.P.
Ein Herr?
(Zu Terefa)
Darum die Eile? Ein Verfolger
(Zu Tito)
G.C.H.H:H:S
Nun, Tito, sprich! Ein Herr? Ein junger Herrr?
Tito: Nein, zwei.
G.C.F.P.
G.C.F.P.
Casanova: Wie? Zwei?
G.C.H.F:H:S:
Tito: Aber sie gehören nicht zusammen.
G.C.H.P.
Teesa: Nun also —
Tito: Sie kamen fast in der gleichen Minute an, jeder in einer andern
Kutsche, und beide fragten mich, ob in diesem Gasthof nicht die berühmte
Tänzerin Teresa abgestiegen sei. Jeder insgeheim. Einer weiß nichts vom
andern. Sie kennen sich wohl nicht einmal.
Gudar: Wie sollten sie, wenn Rhampsinit der eine,
Der andre gar der große Alexander!
Wo hätten sich die zwei begegnen sollen?
Tito: Sie haben ihre Namen nicht genannt. Vielleicht heißen sie so,
aber ich könnte nichts Bestimmtes sagen.
Teessa: Ich kenn' sie nicht, man jage sie zum Teufel.
Casanova: Du kennst sie nicht?
"
Und wer sie immer seien —
Teresa:
R.J.F.BUCHDRUDC
Ich kenne sie nicht mehr.
GEISEL & C
20 Aus. 1919
Al. TENE, in
Teresa (zu Casanova): Du hast nur eben Zeit, rasch einzupacken,
Wir müssen gleich davon. Bin auf dem Weg
Nach Wien ans kaiserliche Hoftheater.
G.C.H.F.P.
Sechstausend Gulden Gage. Erste Rolle,
Im König Rhampsinit die Sklavin.
Zweite —
Gudar:
Ich wett, im Alexander die Roxane.
G.C.H.F.P.
Teessa: Vielleicht die Ariadne; je nachdem.
G.C.H.F.P.S.
Gudar: Wie göttlich tanzten beide sie in Nom!
Casanova: Und denkst, ich reise gleich mit dir nach Wien?
Teresa: Du sehnst dich lange hin. Nie gab es vessre
G.C.H.F.P.S.
Gelegenheit.
Gudar: Nie holdere Gesellschaft.
Teresa: Und Frau'n gibt’s dort
Und Männer
Casanova (lachend):
Gott sei Dank!
Tere sa (ebenso)!
Casanova: So laß dir's wohl ergehn. Was mich betrifft —
Man wartet anderswo auf mich. In Brüssel,
In Petersburg, Madrid —
G.C.F.P.S.
Drum wählt. du Wien
Teresa:
Casanova: Und wollt' ich auch, ich könnte gar nicht fort.
Manch dringendes Geschäft. hält. mich zurück.
(Zu Santis)
G.C.F.P.
G.H.F.P.
Nicht wahr, Baron?
G.C.H.F.P.
Santis: Wieso? Mich meinen Sie?
Wenn es nur das ist, reisen Sie mit Gott.
Ich weiß nichts mehr davon. Hier meine Hand.
Casanova: Und hier die meine.
Teresa (glaubt zu begreifen): Wie, Flaminia, Sie?
Ich dacht' mir's gleich. Der wilde rote Mund —
Die himmlische Figur — wie gut versteh' ich's.
(Sie seufzt, dann umarmt sie Flaminia stürmisch.)
Gudar (applaudiert).
Teresa: Nun aber, Casanova, laß uns reisen.
Casanova: Noch einen seh' ich, der vielleicht die Abfahrt
Mir wehren könnte —
Wer kann wem was wehten?
Andrea (vitter):
(Steckt den Degen ein.)
Santis: So spricht ein Philosoph
Wohlfeiler Spott.
Andrea:
Santis: Sie nannten Tropf mich, also sind wir quitt.
Casanova: Andrea, Ihre Hand.
Andrea (reicht fte ihm): Glück auf die Reise!
G.C.H.F.P.
Die Schwestern.
G.C.H.F.P.
Teresa. zu Anma): Auch Sie, mein schönes Kind? Nun ja, wer kann
Ihm widerstehn. Wie war Ihr Name doch?
G.C.H.F.P.S.
Gudar (antwortet für Anna): Anina.
Teesa: Held und unschuldsvoll. Wie konnt'
Es anders sein. Anina — an mein Herz!
(Sie umarmt sie stürmisch.)
Tito (Commt rasch herein): Verzeihung —
Votre même sérieuse, mais elle n'y ai-
Casanova: Suchst du wen?
Was will der Bursch?
Santis:
Tito: Mein Auftrag geht an die berühmte Tänzerin Teresa aus Neapel.
Teessa: An mich?
Was willst du von Teresa
G.C.H.F.P
Casanova:
Tito (verbeugt sich tief vor Teresa): O, ich dachte mir's gleich.
G.C.H.F.P.S
Teosa: Was willst du
Sprich!
Casanova:
Es ist nur für die Dame.
Tito:
Casanova: Hier gibt es kein Geheimnis
Rede nur
Teresa:
Casanova: Nun, wird’s?
Tito: Doch bitt' ich, keineswegs mich entgelten zu lassen, wenn es den
Herrschaften irgendwie unangenehm sein sollte.
G.C.H.F.P
Casanova: Rasch, ohne Vorwort, wer fragt nach Teresa
G.C.F.P.
Ein Herr?
(Zu Terefa)
Darum die Eile? Ein Verfolger
(Zu Tito)
G.C.H.H:H:S
Nun, Tito, sprich! Ein Herr? Ein junger Herrr?
Tito: Nein, zwei.
G.C.F.P.
G.C.F.P.
Casanova: Wie? Zwei?
G.C.H.F:H:S:
Tito: Aber sie gehören nicht zusammen.
G.C.H.P.
Teesa: Nun also —
Tito: Sie kamen fast in der gleichen Minute an, jeder in einer andern
Kutsche, und beide fragten mich, ob in diesem Gasthof nicht die berühmte
Tänzerin Teresa abgestiegen sei. Jeder insgeheim. Einer weiß nichts vom
andern. Sie kennen sich wohl nicht einmal.
Gudar: Wie sollten sie, wenn Rhampsinit der eine,
Der andre gar der große Alexander!
Wo hätten sich die zwei begegnen sollen?
Tito: Sie haben ihre Namen nicht genannt. Vielleicht heißen sie so,
aber ich könnte nichts Bestimmtes sagen.
Teessa: Ich kenn' sie nicht, man jage sie zum Teufel.
Casanova: Du kennst sie nicht?
"
Und wer sie immer seien —
Teresa:
R.J.F.BUCHDRUDC
Ich kenne sie nicht mehr.
GEISEL & C
20 Aus. 1919
Al. TENE, in