A125: Das Haus Delorme. Eine Familienszene, Seite 98

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Mathilde:Nun, ich liebe keine Rührscenen. Komm., Franz'
B.H.
Charles: Nicht also, meine Lieben! Herr Franz, nehmen Sie Platz!
or the
Mathilde, nimm Platz. Meine Mutter, nimm Platz! Bitte, hierher,
Herr Franz. (Weist ihm den Sessel neben Mathilde an) Es ist
kein schlechter Platz. Hier sass noch vor wenig Wochen ein
reizender Edelmann.
(leise:) Halt's Paul.
Mutter:
Mathilde:Was willst Du denn eigentlich, Hanswurst?
Charles: Anitta, schenken Sie ein! -Anitta, mehr als das, setzen Sie
sich zu uns! Anitta ist ein braves Mädchen, ich kenne keine
Standesunterschiede. Ich werde so frei sein, einen kleinen
Toast zu halten. (Erhebt sich) Ich trinke auf die wahre
Liebe. Jawohl, auf die Liebe, welche allen Hindernissen
zum Trotz, die sich türmen mögen, unsigennützig, Herz zum
Herzen, mit einem Wort: auf die Liebe, welche alle Hindernisse
besiegt. Herr Franz, ich bin so frei, Ihnen das Du anzutragen.
(Er trinkt mit Franz, der sich noch immer nicht auskennt,
B.T.H.
Bruderschaft). Einen Kuss, so!
Er ist ein seelenguter Mensch.
Mutter:
Charles: Nun ist alles wieder gut. Es war nämlich ein Missverständnis.
Wir wollen nicht davon reden. Anitta, Anitta Ringelspiel,
Carroussel, wie ich Dich scherzweise zu nennen pflege, Anitta,
Dein Kind, ich muss nämlich bemerken, dass Fräulein Ringel-
spiel ein Kind von mir unter dem Herzen trägt, dieses Kind,
soll, wenn es ein Mädchen ist, Mathilde, wennis ein Knäblein
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ist, soll es Franz heissen.