A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 85

Nun erblickte ich Sie plötzlich an einem andern Fenster, in ei-
nem höhern Stockwerk, wo genau dasselbe vor sich ging, dann wieder
höher, und wieder, es war, als wüchse das Gebäude ins Unendliche;
und von überall grüssten Sie herunter und sprachen mit Menschen,
die hinter Ihnen standen, aber doch eigentlich gar nicht da wa-
waren. Lorenzi aber lief immer fort auf den Treppen Ihnen nach,
ohne Sie einzuholen. Sie hatten nämlich nicht daran gedacht
ihm ein Almosen zu geben...
iNun?" fragte Casanova, als Amalia schwieg.- „Es kam
wohl noch allerlei, aber ich hab' es vergessen", sagte Amalia.
au overstelle
Casanova war enttäuscht; er hätte, wie er es in solchen Fällen,
ob es sich nun um Träume handelte oder um wirklichkeiten, immer
tat, das Erzählung eine Abrundung, einen Sinn zu geben versucht,
und so bemerkte er nun etwas unzufrieden: „Wie der Traum doch
alles verkehrt.- Ich - als reicher Mann und Lorenzi als Bettler
und alter Mann".- „Mit Lorenzis Reichtum“, sagte Olivo, ist es
clenilist
nicht weit her; sein Vater ist zwar wohl begütert, aber er steht
mit dem Sohne nicht zum Besten." - und ohne sich mit Fragen wei-
ter bemühen zu müssen, erfuhr Casanova, dass man des Leutenants
Bekanntschaft erst von wenigen Noshen gemacht, und dann durch
im ereichen bruder
verden
den Marchene, der ihn eines Tages einfach in Olivos Haus mit-
gebracht habe. Viender junge Offizier mit der Marchesa stünde.
das müsse man einem Kenner, wie den Chevalier, nicht erst aus-