A142: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 65

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Brigitte: Hier hat's auch keine Gefahr.
bracht. Nun war er gar Jahre fort,wer
Agnes: Undwenn auch. Schiert er sich drum?
weiss wo. Und seit er hier ist - nun, man
Aber Ihr Alle hier seid feig.
sieht's ja.
Brigitte: Und doch sollt' er sich hüten.
Agnes: Was sieht man?
Man kann nie wissen, wer in der Nähe sitzt.
Brigitte: Du weisst wohl noch gar nicht,
Agnes: Wer sollt ihn angeben? Er weiss
was geschehen ist? gestern,gleich nach der
schon, zu wem er spricht. Die Leute sind
Ankunft des Herzogs?
ja alle seines Sinns, sogar dein Vater.
Agnes: Was hat Tobias mit dem Herzog zu
Brigitte: Nur ganz im Allgemeinen. Gegen
tun?
die Regierung hier im Lande hat er nichts.
Brigitte: Wurde mit der Flinte in der Nähe
Sagt wenigstens nichts wider sie.
des Jagdschlosses betreten. Und zwar vom
Agnes: Und sonstwer? Die Leute,mit denen
Herzog selbst. Wollte wohl wieder wildern.
Adelbert im Wirtshaus zusammensitzt,Tobias
Und der Herzog selbst hat ihn sofort in
Klenk zum Beispiel, der wird wohl nicht
Arrest setzen lassen.
zum Herzog laufen ihn anzeigen.
nsch
Agnes: Nun siehst du,was er für ein
Brigitte: Und doch sollte ein Richter nicht
ist. Und wenn er schon ein Reh geschossen
mit solchen Lampen,wie Tobias Klenk einer
hätte, der Herzog ist reich, er hat tausend
ist, im Wirtshaus zusammensitzah-
Rehe.
Agnes: Sie sind Jugendfreunde waren auf der
Brigitte: Wohin käm man da?
Universität zusammen.
Agne s: Das wird alles anders werden.Adel-
Brigitte: Tobias aber hat's zu nichts ge-
bert sagte auch.