A143: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 4

Vergnügungen der Liebe geneigt fen¬
den, verteilte er unter die Mädchen
ein Spiel Tarokkarten und welche
von ihnen den Pagat gezogen, hatte
die Ehre für die kommende Nacht Ge¬
nossin seines Betts zu sein.) (Die
Klausur aber, so streng sie war, galt
nur insofern, als jedes von den Mäd¬
chen aus dem üppigen, (ausser von dem
Gitter noch von undurchsichtigen He-
cken umgebenen) Park nur in dem Fal¬
le entlassen wurde, dass sie sich bei
teil u titre
### schwere Strafe verpflichtete am
gleichen Tag,ob sie nun eine Tochter
des Landes oder innerhalb fremder
Gemarken zuhause war, sich über die
beleitet un
nahgelegene Grenze (ausser Landes zu
wohin eie in ges blosreven Rück se
begeben. Da der Herzog genaue Be-
stimmung getroffen,dass im Falle
seines (unerwarteten) Hinscheidens
sich die Pforten des Schlosses und
18
trat er im Alter von siebenundzwanzig
Jahren in seinem Geburtsort das Richter-
avec
we am
amt an, das er mit leidlicher Würde, dem
Buchstaben des jetzes nach verwaltete,
Im Alter von dreissig Jahren nahmer die
Tochter des Apothekers und Bürgermei-
sters Severin Thormeyer### zum Weib, ein
deux greslle.
were
zartes, stilles Geschöpf, das in Treue
Ailléon
und Verehrung ihrem gelehrten Gatten
anhing, ihm sein von den Eltern ererbtes
kleines Häuschen, sowie die Wirtschaft
in besten Stand erhielt, und unbeirrt
in Herz und Sinnen dahin lebte, wie es
aussi
einer Bürgerstochter ziemte, die in ei-
ner kleinen Stadt, mit einem engen Kreise
und ohnechnung einer weiteren und grös¬
nach der
seren Welt aufgewachsen war.
keine sehnsucht rief zu völliger Zufrie
denheit fehlte ihr nichts weiter als
wachkommenschaft, auf die zu hoffen nach
einer kaum dreijährigen Ehe immerhin