A143: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 129

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sich über die Prüstung,die beiden War¬
tenden draussen ergriffen ihn und alle
verschvanden in der Nacht.
Nun stand Adalbert allein mit
at meadt in
dem Herzog da. Der mir sagte: (Ihr Adalbert
Wogelein seid meiner Grossmut oder irg¬
end einer Rücksicht noch weniger wert
als der, den ich eben davongeschickt.)
Es tut nicht gut, Herr Richter Wogelein,
vor seinem Weib oder vor der Welt einen
kühneren oder grösseren Mann spielen
zu wollen, als der,zu dem Gott einen
einmal geschaffen.Es geht in solchen
Fällen ohne Lüge nicht ab, hat man sich
erst einmal zu einer entschlossen,so
folgen die nächsten mit Notwendigkeit
und am Ende umstehen eine die eigenen
Lügen wie böse Feinde, die einen nieder-
1st Bremahlige
schlagen. Ich aber will Euch die Wahr-
in nicht derblück viel
Unscherd
heit sagen. Und ich sage Euch, dass ich
sut C. to he
von hier aus nicht in die Residenz zu-
were
rück.sondern geradewegs nach Karols-
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und Züche, doch im ehelichen Schlafzin -
ihre Magd neben Adalbert im
mer lag
leicht an mit sein.
Bett/Sie gab ihm eine Ohrfeige,die Magd
sprang heulend aus dem Bett und lief
im Hemde hinaus
Agnes el wurde noch manchen
Tag von der herzoglichen Kutsche nach
Karolslust abgeholt. Adalbert blieb - Q
abri¬
in auf der xxx
Richter in Karolsmarkt der Herzog ein
in d to
Fürst, wie viele seiner Vorfahren ge-
rged
wesen, nicht eben böse. auch nicht allzu
gut. Er nahm eine Prinzessin von Württem-
berg zur Frau, hatte manches Gartenmägd-
fr rigner
lein neben ihr, drei eheliche und sie-
er gewernt
wohl!
ben uneheliche Kinderseines von Agnes,
das aber im Hause des Richters aufwuchs.
Der Calgen,an dem Tobias Klenk
gehängt wurde,stand in einem andern
Land.