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Ich treffe mitternachts im Stadtpark auf einer Bank
1840
einen Bekannten, den ich schon sehr lange nicht ge
sehn,
Vielleicht eine kleine Stadt fern von Wien.
Der Bekannte erzählt mir seine Geschichte.
Er lebte in einer kleinen Stadt, vielleicht ein jun -
ger Herr bei der Bezirkshauptmannschaft. und
verkehrt dort auch in Offizierskreisen. Sehr viel
mit einem Rittmeister und dessen Frau, in die er sich
auch verliebt, doch ist er entweder zu schüchtern
oder liebt den Mann zusehr oder hat eine gewisse Scheu
vor der Frau, die einen ziemlich wahnwitzigen Eindruck
macht. Die Frau stimbt, vielleicht endet sie durch
Selbstmord. Am Tag nach ihrem Begräbnis bringt ihm
der Rittmeister das»Tagebuch, in dem Icuter umwahre
Dinge stehn, die sich aber bis ins kleinste mit dem
decken, was er stch gewüscht und geträumt hat.
Er fühlt sich so schuldig, dass er es für jetg
hielte zu leugnen, denn sowohl sie als er haben
ja in ihren Träumen den V errat an dem Rittmeister
Ich treffe mitternachts im Stadtpark auf einer Bank
1840
einen Bekannten, den ich schon sehr lange nicht ge
sehn,
Vielleicht eine kleine Stadt fern von Wien.
Der Bekannte erzählt mir seine Geschichte.
Er lebte in einer kleinen Stadt, vielleicht ein jun -
ger Herr bei der Bezirkshauptmannschaft. und
verkehrt dort auch in Offizierskreisen. Sehr viel
mit einem Rittmeister und dessen Frau, in die er sich
auch verliebt, doch ist er entweder zu schüchtern
oder liebt den Mann zusehr oder hat eine gewisse Scheu
vor der Frau, die einen ziemlich wahnwitzigen Eindruck
macht. Die Frau stimbt, vielleicht endet sie durch
Selbstmord. Am Tag nach ihrem Begräbnis bringt ihm
der Rittmeister das»Tagebuch, in dem Icuter umwahre
Dinge stehn, die sich aber bis ins kleinste mit dem
decken, was er stch gewüscht und geträumt hat.
Er fühlt sich so schuldig, dass er es für jetg
hielte zu leugnen, denn sowohl sie als er haben
ja in ihren Träumen den V errat an dem Rittmeister