35
threm Gesteht. Langsam kleidete sie sich an und
ordnete selbst ihr retches, schwarzes Haar, häufig
einhaltend, vor sich hinsehend, die Hände im Schoss.
Sie hätte sich damit abgefunden: Sie liebte ihn,
ste machte sich keine Vorwürfe; sie fand es nicht
einmal erstaunlich. Immer und immer sah sie ihn vor
sich, er lag vor ihr auf den Knten, nahm thre Hand
und hüsste sie; er stand hinter ihr und glitt mit
seinen Fingern über ihre Haare. - Sie schloss die
Augen und ihre halb geöffneten Lippen fühlten einen
lechzenden, warmen Mund auf dem thren. Diese Bilder
kamen und gingen. Sie sass vor einen Spiegel, müde,
und seufste zuweilen. Als sie aber auf einmal einen
heissen Kuss auf threm Nachen fühlte, kam es ihr doch
zu, arg vor. Sie wollte dem Treiben dieses unver
schämten Traums ein Ende machen und schellte ihrem
Kammermädchen. So konnte es geschehen, dass Frau
Gabriele, als es vom Kirchturm die Mittagsstunde
schlug, in eine elegante Morgenrobe gekleidet den
threm Gesteht. Langsam kleidete sie sich an und
ordnete selbst ihr retches, schwarzes Haar, häufig
einhaltend, vor sich hinsehend, die Hände im Schoss.
Sie hätte sich damit abgefunden: Sie liebte ihn,
ste machte sich keine Vorwürfe; sie fand es nicht
einmal erstaunlich. Immer und immer sah sie ihn vor
sich, er lag vor ihr auf den Knten, nahm thre Hand
und hüsste sie; er stand hinter ihr und glitt mit
seinen Fingern über ihre Haare. - Sie schloss die
Augen und ihre halb geöffneten Lippen fühlten einen
lechzenden, warmen Mund auf dem thren. Diese Bilder
kamen und gingen. Sie sass vor einen Spiegel, müde,
und seufste zuweilen. Als sie aber auf einmal einen
heissen Kuss auf threm Nachen fühlte, kam es ihr doch
zu, arg vor. Sie wollte dem Treiben dieses unver
schämten Traums ein Ende machen und schellte ihrem
Kammermädchen. So konnte es geschehen, dass Frau
Gabriele, als es vom Kirchturm die Mittagsstunde
schlug, in eine elegante Morgenrobe gekleidet den