10
und er bekam förmlich Lust, sich morgen Früh aufzuma-
ehen und zu Fuss nach Haus zu wandern, über die ver-
schneiten Strassen und Hügel.
Ein blasses Mädchen stand plötzlich vor ihm, ganz
still, mit einem Körbchen voll Blumen und hielt ihm,
von roten
ohne ihn recht anzusehen, ein kleines B
Nelken und Reseda entgegen. In seiner Verlegenheit
griff er wie mechanisch nach dem Sträusschen und legte
es vor sich hin. Während er nach einem Zwanzigheller-
stück suchte, nahm das Mädchen die Blumen vom Tische
auf und steckte sie ihm ins Knopfloch, immer schweig-
sam, ohne die Miene zu verziehen, als dachte sie an
etwas ganz Anderes. Pranz hatte endlich das Geldstück
aus dem Sack hervorgeholt,- es war zwar eine Krone,
aber er schämte sich weiter zu suchen und gab der
Kleinen die Münze. Sie lächelte ein wenig, und Franz
sah, dass sie viel älter sein musste, als er anfangs
vermutet hatte. "Küss' die Hand, gnädiger Herr", sagte
sie, indem sie sich entfernte. Der Klang dieser Worte
durchbebte ihn... Und wie er jetzt wieder seine Blicke