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unter dem Studium der Medizin verfloss und ich mir nicht
versagen konnte, obwol von Haus aus materiell sehr wohl ge-
stellt, meine Kunst - denn kein Fach ist wie diesen Wissen-
schaft und Kunst zugleich - auszuüben. Da ich dann, wie ich
mich wohl rühmen darf, in der Residenz als Arzt nicht übel
angesehen war, so kamen nicht wenige junge Leute, die sich
dem selben Stande widmen wollten, zu mir, um Näheres über
die äussern Vorteile aller Art zu erfahren, die sich ihnen
im Verlaufe ihrer Laufbahn bieten könnten. Da hütete ich
mich denn wohl, die Jünglinge vor allem in jene Institute
zu geleiten, wo leicht ein gewisser melancholischer Schau-
er die ohnehin noch schwankenden Ideale zu erschüttern und
zerstören pflegt, und ich vermied es, sie in den trüben
Leichenduft der Seziersäle und zu dem Bette schwer leiden-
der Kranker zu führen; dagegen wandelte ich oft mit ihnen
in dem geräumigen blühenden Garten des Spitals herum, wo
ich es denn nicht unterliess, sie auf die Genesenden auf-
merksam zu machen, die mit neuerwachtem Lebensmte, der
sich auch im Antlitz spiegelte, auf und ab spazierten. Hat-
te dies Bild dem empfänglichen Gemüt sich eingeprägt, dann