A194: Die Mörderin, Seite 117

1
35
P. D.
Du sollst alles hören, Elisa. Alles. Wir wollen wahrhaf-
Karl:
tig kein Geheimnis mehr vor einander haben. Die Sache
war nämlich so. Sein Rock ist neben ihm gelegen. Ver-
stehst du? Und da hat die Brieftasche hervorgeschaut..
Das war das Unglück. Ja, die Brieftasche. So eine brau-
ne, du kennst sie ja. Mit Silbereckchen. Da hab ich mir
gedacht, so bequem wirst du's wohl in deinem Leben nim-
mer haben. Und dass vor mir schon wer anderer da war
und es noch bequemer gehabt hat, das hab ich nicht ge-
wusst. Und ich bleibe noch eine Weile stehen und er
schläft weiter, atmet tief und ruhig und träumt..
wahrscheinlich süss. Und endlich beug ich mich nieder
und leise, ganz leise taste ich mich hin und hab sie
schon in den Fingern, die braune Tasche mit den Silber
eckchen, da, mit einem Mal rührt er sich. Ich will schon
davon, da reisst er weit die Augen auf, und im selben
Augenblick mit der Hand in den Sack nach dem Revolver
und springt auf und ohne ein Wort zu sagen legt er
auf mich an. Da stürz ich mich auf ihn, er drückt los,
der Schuss versagt, ich pack ihn beim Arm, mit der an-
dern Hand beim Hals und er fällt nieder, ich auf ihn
und er stösst mit den Knieen und wehrt sich und pfaucht
und ich hab's gewusst, wenn er sich los macht, so ist
es aus mit mir und wenn ich ihn frei lasse, ist es aus,
und da halte ich ihn fest und halte so lange,und halte
und presse so lange - - bis ihm der Revolver aus der