A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 31

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Freundes, sondern - wie er tief erschauernd fühlte - vielleicht schon
sein eigenes Schicksal geheimnisvoll sich angekündigt hatte. Und er
erinnerte etwa erlebte ich wieder
dar
Mit seinem Bruder Otto, dem Leutnant Hchenburg und anderen
guten Bekannten war er nach einem Wettrennen in der Freudenau in
einem menschenüberfüllten Pratergarten eingekehrt. Hohnburg
war unter ihnen allen der lauteste und lustigste gewesen, noch lau-
N=o in oflegts
ter und übermütiger als sonst und es war nicht sonderlich aufgefallen,
at
daas er dem Keliner xyzäntnkeiständerekirkekskrankum ein
Trinkgeld in ungewöhnlicher Höhe überreichte. Auf dem Heimweg aber
hatte Otto dem Bruder beiseite genommen und ihm anvertraut.
dass ihr gemeinsamer Freund Höhnburg - was die Andern noch nicht
ahnten, er selbst als Arzt aber seit etlichen Tagen mit Bestimmtheit
wusste,- unheilbarem Wahneinn verfallen sei und in spätestens drei
Jahren unter der Erde liegen werde. Robert lehnte sich zuerst ge-
lar allericoffes et
gen die Zumutung auf in dem jungen Mann, der ein solches Bild unge-
trübter, ja gesteigerter Gesundheit bot,und der zudem sein Freund
war, en Gezeichneten,einen Verurteilten zu erblicken. Als er sich
aber endlich den Fachkenntnissen seines Bruders gegenüber beschei-
den musste, begann ihm Wesen und Benehmen,ja die ganze Erscheinung
unheim-
des Freundes, der lustig plaudernd mit den Andern voraeaging, angeksimxx
lich und immer unheimlicher zu werden, er vermied es das Wort an ihn
zu richten, hatte geradezu Anget, dass jener sich wieder zu ihm wen-
den und vielleicht den Arm unter den seinen schieben würde, und
ohne Abschied verschwand er aus der Gesellschaft. Schon wenige Tage
darauf erlitt Hohnburg einen Tobauchtsanfall und musste einer An-
stalt übergeben werden.
Bei der nächsten Begegnung mit Otto, ohne vorherige Absicht,
G.H.P.
wie einer ganz plötzlichen unwiderstehlichen Eingebung folgend,