Votre très-Monsieur
6 —
Du denkst also, die kleine Annette spielt dem Flieder gegen
Max:
über die Sentimentale?
Spielt?— Ist!! - Die Weiber bilden sich ja selbst nur ein,
Anatol:
dass sie Komödie spielen, weil sie sich verwundern, bald so,
bald anders zu sein. Es ist häufig gar keine Spur einer Ko-
mödie dabei.- Sie lügen nicht einmal so oft, als wir glauben...
die Wahrheiten wechseln nur für sie mit jeder Minute...
Wie still es hier ist! Das tut wirklich wohl!
Ja, es tut einem förmlich leid, dass man nichts zu verwinden
Max :
Anatol:
hat! Das wäre der rechte Abendfrieden, über manchen Schmerz
hinwegzukommen!
Wer ist denn je über einen richtigen weggekommen?
Max:
Ach, über jeden! Das ist so banal, so oft hab ichs erlebt,
Anatol:
dass ich schliesslich auch ein Misstrauen gegen meinen Schmerz
bekam! Es war mein letzter und tiefster!
So wird der Trost selbst wieder Schmerz....
Max:
Ists nicht etwa nicht wahr? Denke doch, was ein einsamer
Anatol:
Spaziergang, eine Stunde der Überlegung, ein Gedicht, mit dem
man sich etwas von der Seele schrieb, zuweilen ver-
mochte!
Oh, mit der Einsamkeit scheint es nun für uns vorbei.hörst
Max:
Du?
....?
Anatol:
(schaut übers Geländer) (Wagenrollen)
Da biegen sie auch schon um die Ecke und rasen her, direkt
Max:
her!
Wie viel Wagen sind es denn?
Anatol:
Zwei...drei....Herrgott, die rasen aber! Da kommt noch einer
Max:
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Du denkst also, die kleine Annette spielt dem Flieder gegen
Max:
über die Sentimentale?
Spielt?— Ist!! - Die Weiber bilden sich ja selbst nur ein,
Anatol:
dass sie Komödie spielen, weil sie sich verwundern, bald so,
bald anders zu sein. Es ist häufig gar keine Spur einer Ko-
mödie dabei.- Sie lügen nicht einmal so oft, als wir glauben...
die Wahrheiten wechseln nur für sie mit jeder Minute...
Wie still es hier ist! Das tut wirklich wohl!
Ja, es tut einem förmlich leid, dass man nichts zu verwinden
Max :
Anatol:
hat! Das wäre der rechte Abendfrieden, über manchen Schmerz
hinwegzukommen!
Wer ist denn je über einen richtigen weggekommen?
Max:
Ach, über jeden! Das ist so banal, so oft hab ichs erlebt,
Anatol:
dass ich schliesslich auch ein Misstrauen gegen meinen Schmerz
bekam! Es war mein letzter und tiefster!
So wird der Trost selbst wieder Schmerz....
Max:
Ists nicht etwa nicht wahr? Denke doch, was ein einsamer
Anatol:
Spaziergang, eine Stunde der Überlegung, ein Gedicht, mit dem
man sich etwas von der Seele schrieb, zuweilen ver-
mochte!
Oh, mit der Einsamkeit scheint es nun für uns vorbei.hörst
Max:
Du?
....?
Anatol:
(schaut übers Geländer) (Wagenrollen)
Da biegen sie auch schon um die Ecke und rasen her, direkt
Max:
her!
Wie viel Wagen sind es denn?
Anatol:
Zwei...drei....Herrgott, die rasen aber! Da kommt noch einer
Max: