A229: Halb Zwei, Seite 5

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P.S.
J. A.
(sich von ihr losmachend) Na, da ist ja nichts zu machen! Pah,Kind! -
Er:
(herb) A-dieu!
Sie:
Du...Schatz! Du...das ist ja kindisch!... (er ist über ihr Gesicht
Er:
gebeugt, das er mit seinem Atem streift) Kindisch! - - Das musst du
doch endlich einmal begreifen. Nicht?...
Halt ich dich denn? - Ich versteh dich nicht!
Sie:
Du bist beleidigt, ich merk's ja. Du meinst, ick hab dich nicht lieb...
Er:
Ich bete dich ja an! - Schau...das musst du doch begreifen, nicht
wahr?— Man kann jemanden wahnsinnig lieben und muss doch um acht Uhr
früh aufstehn; nicht wahr?
Na so geh' nur, es ist ja gleich acht.
Sie:
(mit unvergleichlicher Milde) Ich habe ja nicht behauptet, dass es
Er:
gleich acht ist. Aber bevor es acht wird, muss ich nämlich ein wenig
geschlafen haben.
Du hättest auch schon um zehn weggehen können.
Sie:
(w.o.) Es war für mich durchaus kein Grund, um zehn wegzugehen; es
Er:
genügt, wenn ich um halb zwei weggehe, oder auch um zwei. Denn... Du
Monsieur
Schatz, hörst du.?-
Jat...
Sie:
Siehst du, wenn ich un zwei weggehe, komme ich um halb drei nach-
Er:
hause; nicht wahr?..Denn ich hab noch nie einen Wagen um zwei in der
Nähe deines Hauses gefunden; ich muss also immer zu Fuss gehen.
Oh, das sind Strapazen.
Sie:
Ich sage ja nicht, dass das Strapazen sind...fällt mir gar nicht
Er:
ein - obwohl ich dein Gesicht sehen möchte, wenn du jetzt auf die
Strasse hinaus mis stest!...
Für dich?... Für dich?... Ach, das tät ich wohl noch manches andere!
Sie:
Ich wahrhaftig auch! Aber ich wollte nur sagen: um halb drei bin ich
Er:
erst zu Hause. Bis ich mich dann niederlege, ein paar Seiten gelesen