(März 1916)
(Krieg)
V.
ein halber an, in allen diesen Fällen
Im ganzen Buch ist von dem Anteil, den die französischen Re-
vancheschreier an dem Ausbruch dieses Krieges haben, von dem Ver-
schwörertreiben in Serbien, von der Ermordung des Erzherzogs, von den
Machinationen Englands, von den englischen Parlamentsreden gegen die
deutsche Flotte, von der Mobilisation Russlands in den letzten Juli-
tagen mit keinem Wort die Rede. Der Name Poincaré, seine Reise zum
Zaren, die Milliardenanleihe wird nicht erwähnt. Von Algeciras kein
Wort, von der Einkreisungspolitik König Eduards ebensovenig. Immer nur
der preussiche Militarismus, der deutsche Grössenwahn und die deutsche
Kriegslust. Von einem "orgueuil français" der historisch etwa so be-
weisbar wäre wie der germanische, von der französischen Eroberungs-
lust, die in Ludwig XIV. und in Napolson Vertreter hat, die weit über
das Mass aller preussischer Kriegshelden hinausgehen, ist nirgends
die Rede. Von der Expansionslust Russlands (Konstantinopel etc.) kein
Wort.
Lieber keine Gegengründe gegen die Beurteilung des Deutschtuns
und Preussentuma von Rollands Seite, sondern Anführung aller histori-
schen und politischen Tatsachen, die er verschweigt, obwohl sie in
alitat i
den Zusammenhang gehören.
Was weiss er an Deutschland zu loben? Dass es einige wenige In-
tellektuelle gibt, die gegen das Gouvernement im Besonderen und gegene
den Krieg im Allgemeinen ihre Stimme erhoben haben. Im Ganzen hätten
sie versagt, wäreh Wortführer des preussischen Militarismus xxx
geworden. Er zitiert immer wieder den Artikel von Thomas Mann aus
der N.R. "Gedanken im Kriege", Ich denke nicht daran, ihn zu recht-
fertigen, aber er ist ein Feuilleton, für den keineswegs das intellek-
tuelle Deutschland verantwortlich gemacht werden darf. Wieviele Artikel
solcher Art sind wohl in dieser Zeit in Frankreich geschrieben worden,
für den herrlichen Krieg zur Befreiung des geknechteten Elsass-Lothrin
Staaten und d
gen -!
Er zitiert ferner Ostwald, der in einem Artikeldie preussiche
Organisationskraft wohl etwas übertrieben feiert, ohne dass durch
diesen Artikel die Behauptung gerechtfertigt erschiene, Ostwald ver-
kündige für die Zukunft eine Hegemonie Deutschlands in Europa.
Rolland verurteilt die deutschen Intellektuellen, dass sie nicht
gegen die Neutralitätsverletzung Belgiens, gegen die Zerstörung von
Löven, gegen die Beschiessung der Reimser Kathedrale protestiert haben.
(Krieg)
V.
ein halber an, in allen diesen Fällen
Im ganzen Buch ist von dem Anteil, den die französischen Re-
vancheschreier an dem Ausbruch dieses Krieges haben, von dem Ver-
schwörertreiben in Serbien, von der Ermordung des Erzherzogs, von den
Machinationen Englands, von den englischen Parlamentsreden gegen die
deutsche Flotte, von der Mobilisation Russlands in den letzten Juli-
tagen mit keinem Wort die Rede. Der Name Poincaré, seine Reise zum
Zaren, die Milliardenanleihe wird nicht erwähnt. Von Algeciras kein
Wort, von der Einkreisungspolitik König Eduards ebensovenig. Immer nur
der preussiche Militarismus, der deutsche Grössenwahn und die deutsche
Kriegslust. Von einem "orgueuil français" der historisch etwa so be-
weisbar wäre wie der germanische, von der französischen Eroberungs-
lust, die in Ludwig XIV. und in Napolson Vertreter hat, die weit über
das Mass aller preussischer Kriegshelden hinausgehen, ist nirgends
die Rede. Von der Expansionslust Russlands (Konstantinopel etc.) kein
Wort.
Lieber keine Gegengründe gegen die Beurteilung des Deutschtuns
und Preussentuma von Rollands Seite, sondern Anführung aller histori-
schen und politischen Tatsachen, die er verschweigt, obwohl sie in
alitat i
den Zusammenhang gehören.
Was weiss er an Deutschland zu loben? Dass es einige wenige In-
tellektuelle gibt, die gegen das Gouvernement im Besonderen und gegene
den Krieg im Allgemeinen ihre Stimme erhoben haben. Im Ganzen hätten
sie versagt, wäreh Wortführer des preussischen Militarismus xxx
geworden. Er zitiert immer wieder den Artikel von Thomas Mann aus
der N.R. "Gedanken im Kriege", Ich denke nicht daran, ihn zu recht-
fertigen, aber er ist ein Feuilleton, für den keineswegs das intellek-
tuelle Deutschland verantwortlich gemacht werden darf. Wieviele Artikel
solcher Art sind wohl in dieser Zeit in Frankreich geschrieben worden,
für den herrlichen Krieg zur Befreiung des geknechteten Elsass-Lothrin
Staaten und d
gen -!
Er zitiert ferner Ostwald, der in einem Artikeldie preussiche
Organisationskraft wohl etwas übertrieben feiert, ohne dass durch
diesen Artikel die Behauptung gerechtfertigt erschiene, Ostwald ver-
kündige für die Zukunft eine Hegemonie Deutschlands in Europa.
Rolland verurteilt die deutschen Intellektuellen, dass sie nicht
gegen die Neutralitätsverletzung Belgiens, gegen die Zerstörung von
Löven, gegen die Beschiessung der Reimser Kathedrale protestiert haben.