A230: Und einmal wird der Friede wieder kommen, Seite 37

(Krieg)
(MärzI9(9)
1916
Wenn einstmals die Diskussion über die Vorbedingungen eines Welt-
friedens ernsthaft eröffnet werden kann, so sollten sich sämtliche
Teilnehmer, wie überhaupt alle diejenigen, die zu dieser Frage das
Wert ergreifen, dazu verpflichten, von dern xxx Behandlung gewisser
Punkte abzusehen, die vollkommen aussichtlos wäre, und nur einen
Zeitverlist, sowie die Verschwendung von Denk- und Seelenkräften be-
deutete, ja durch Entfesselung von leidenschaftlichen Meinungsdifferen-
zen die ganze Diskussion unerquicklich, wenn nicht illusorisch
machen müsste.
Lina abm noch
wären auszuschalteni
1. Die Schuldfrage hinsichtlich aller vorhergegangenen und ins-
meinen:
besondere hinsichtlich des letzten Krieges. Man nehme als entschieden
an, das alle Staaten an diesem Krieg schuld sind, dass ihn aber
kein einziger Staat als solcher, insbesondere kein Volk gewollt hat,
eine verschwindende Anzahl von Einzelnen.
sondern überall nur e
G.F.P.
2.Besprechung der einzelnen Kriegsgreuel. Auch hier erscheint
Diplome
es zwecklos, Unterschiede zu machen. Es bleibt die gleiche Ungeheuer-
lichkeit, ob nun sogenannte Zivilisten, Frauen, Kinder aus der Luft
durch Bomben getötet und verstümmelt werden, ob man diese Zibilisten
zum Hungertode zu verurteilen gedenkt oder ob junge und ältere Leute
(ebenso unbeteiligt und ebenso unschuldig, wie die Zivilisten und be-
wusst oder unbewusst zum Kriegsdienst gewzungen) durch Mordwaffen um-
gebracht und zu Krüppeln gemacht werden. Auch Schurkerei und Helden-
nur, Verrat und Patriotismus sind in Kriegszeiten so nahe beisammen,
dass im Einselfall für den objuktiven Beurteiler sich eine Differen-
tialdiagnose nur selten stellen lässt, und die Entscheidung nur
p opportunistischen Erwägungen anheimgestellt bleiben muss. All
absolut alles, was der Krieg mit sich bringt, in seiner Unsinnigkeit,
in seiner Brutalität, ist in gleicher Weise grauenvoll.
3. Dürfte in den künftigen Diskussionen, Erwägungen und Vor-
schlägen die Möglichkeit, dass die Menschen in absehbarer Zeit
im allgemeinen besser und klüger werden könnten, garxx nicht in Rechnung
ein wir immer wieder von der Ueberzeugung
gwn werden. Vielmehr müsst
gezo
e, beeinflu
ausgeben, dass die Mengehen
Feigheit selbst zu jedem Heldentum xxx unfähige Geschöpfe
bleiben werden.