A232: Das Haus Delorme. Eine Familienszene, Seite 15

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Haus soll rein werden!Von Sittlichkeit und Edelsinn soll
wiederstrahlen!...fleckenlos und Blank!....Kurz und
gut: - es muss anders werden!
O Gott, meiner lieber Charles - meiner hieber Charles!
Mutter:
Nicht weinen,
Charles:
O, mein lieber Charles, was glaubst du, wie oft ik
Mutter:
weine, wenn ik allein bin! Du kannst ja nikts wissen, du
bist ja nikt zuhaus!...
Das muss alles anders werden.
Charles:
Mathilde ist ja so roh zu mir - besonders in der letzten
Mutter:
Zeit. (Trinken)
Franz - das ist Franz ohne Zunamen,
Charles:
Ja, er reizt sie auf gegen mik, ik merk es son lang.
Mutter:
Wer ist er eigentlich, dieser Franz?...was ist et?...Sie
Charles:
ist auf einem schlechten Weg. Der Graf war ein Edelmann.
Erinnerst du dich, Mama. (Beinahe schluchzend) wie oft
ist der Graf hier gesessen an diesem Tisch, hat unser
frugales Mahl mit uns geteilt...Was für ein charmanter,
reizender Edelmann!
Ach Gott!
Mutter:
Sie hat kein Herz - Mathilde. Alles in diesem Zimmer müss-
Charles:
te sie an ihn mahnen, wenn sie nur einen Funken Gefühl
hätte.
Natürlik. Diese Möbel, diese Uhr, dieses Vase....
Mutter:
Es war sein Verlobungsgeschenk. - Ja, diese Vase var sein
Charles:
Verlobungsgeschenk. Der Graf hätte sie heimbeführt, sie
wäre sein ehelich Gemahl geworden... Frau Gräfin! - Aber
dieser Franz! Wann werd' ich endlich seinen Zunamen er-
fahren?....Was ist er?... Neulich einmal ist sie mit ihm