A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 28

und hat das Mitgebrachte von Berger in den Tornister gesteckt,
Anna und Medardus standen links.)
Valvis
François, Prinz von Britt ein. (Zwanzig Jahre, sehr hübsch,
elegant, Degen und Schnallenschuhe.) Agathe. Anna. Eschenbacher.
Frau Klaehr. Medardus. Herr Berger. Frau Berger.
François: Guten Abend. Guten abend.
Berger (zu seiner Frau): Ah, der Prinz.
(Alle scheinen erstaunt.)
Agathe (regungslos, starrt ihm ins Auge).
Medardus (geht ihm zwei Schritte entgegen).
Frau Klachr: Sie -?
Medardus: Wir sind erstaunt, Sie wieder zu sehm?
Franz (sehr heiter, weiter ins Zimmer tretend): Und mich freut
nichts mehr, Medardus, als dass ich eben noch zurecht komme,
Ihnen die Hand zum Abschied zu drücken. Medardus, mein Bruder!
(Er streckt ihm die Hand entgegen.)
Medardus (nimmt sie zögernd): Versteh ich Sie recht?
Franz: Sollte es so schwer sein? Frau Klaehr, erlauben Sie mir Ihnen
küssen.
die Hand zu drücken, der Mutter meiner Agathe. (Er küsst ihre
Hand. Dann zu Agathe, die noch immer starr dasteht.) Agathe.
meine Agathe. (Er sieht ihr lang ins Auge, dann nimmt er ihre
beiden Hände und küsst sie.)
(Die übringen noch etwas betreten, befremdet und bedenklich.
Eine Pause tritt ein.)
Franz: Nun Meister Eschenbacher, werden Sie uns auf dem Spinett
zum Tanz aufspielen bei der Hochzeit? Und darf ich Sie, Fräu-
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