A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 33

es, der eben mit Deinem Bruder wegging.
Agathe: Etzelt -
Ja, Ehelt. Sein Blick jetzt! Der ist die gut:
Franz: Bedenk es, Agathe. Du dürftest leben,, „Du dürftest am Ende
glücklich sein... Er zöge, - ja er zö ge Dein, unser Kind auf -
als wär es sein eigenes
Agathe: Franz, Franz... Das wir diese heilighohe Stunde mit so kläg-
lichen Worten entweihn. Lass uns jetzt keiner andern Menschen
mehr denken. Jetzt gibt es nur mehr zwei auf der Welt, Dich
und mich.
Franz: Agathe, nur mehr wir beide auf der Welt.
Agathe: Lass uns denken, Franz, wie glückselig wir waren.
Franz: Gewiss waren noch niemals Menschen so selig wie wir. Und wie
selig sind wir, da uns xxxx auch der Tod nicht trennen wird,
nur neu vereinigen.
(Sie schaun einander beseligt an)
(Eschenbacher: (zu Frau Klachr): Mir ist wahrhaftig als wär es
höchste Zeit, dass die Zwei in Ehren sich verbinden.
Frau Klaehr: Du bist doch immer der AltE:)
Franz: Erinnerst Du Dich noch, Liebste, der stillen Auen, nah am
Fluss, wo wir zum ersten Mal gewusst haben, dass wir für einan-
der geschaffen sind - dass keiner leben kann ohne den andern?
Agathe: Ob ich mich erinnere?
Franz: Dort wollen wir es auch zum letztenmale wissen. Und dann...
Agathe, - dann...uns tragen lassen und uns8 sinken lasten tief,
tief.
Agathe (schauert): Weit, weit....
Franz: Es wird ein wunderschöner Spaziergang sein. Denke doch, die
dunkeln Strassen zuerst, dann die lange stille Allee, wo wir
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