A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 120

ichs nicht über mich, mich fortsurühren.
(Is klopft stärker.)
Herina: Wer istz? (für sich) Ach, hätt ich nur nicht gefragt.
Redardus: Ich bins. Oeffnen Sie.
Herina: Entfernen Sie sich. Und zwar so rasch als möglich. Diener
machen die Runde im Garten.
Medardus: Oeffnen Sie. Ich bitte Sie darum.
Herina: Ich öffne nicht. Gehn Sie.
Medardus: Sie wissen sieht, wozu Sie mich hwingen.
Herina: Ich zwinge Sie nicht. Wir haben keine Schlüssel. Der Schlüd-
sel ist fort. Er ist verloren gegangen Vielleicht finden wir
ihn bis morgen wieder. Gehn Sie, ich bitte Sie. Ja, was ist
denn das? Ist es denn möglich... Sie wollen doch nicht wirklich.
Die Steine bräckeln. Geben Sie doch acht. Und man wird Sie
hören. Wenn jemand kommt, sind Sie verloren.
Medardus (kommt herübergeklettert): Guten Abend, Fräulein, guten
Abend. (Er sinkt hin)
Herma: so, nun haben wirs. Vas tu ich nur. Ich kann ihn nicht. Sie
mögen ihn finden. Was gehts mich an. Ein Strolch. Mögen sie
ihn hängen. Er mag hier liegen bleiben.
Helene (kommt von drinnen): Nun, die Dunkelheit wäre da, Nerina.
Herina: Ja, gnädigste Prinzessin und Herr Medardus Klaehr gleich-
falls. Hier liegt er. Hier Prinzessin. Er ist ohnmächtig, wie
es scheint.
kelene: Still...!
(Ein Diener kommt mit einer Laterne von rückwärts.)
elene: Vas gibts denn?
Vor da?