A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 126

meiner Schwester zum Trotz. So ein junger Mensch hat eine wun-
derbare Lebenskraft in sich, muss man sagen. Vormittag begräbt
er seine Schwester, erledigt dann eine ritterliche Angelegen-
heit, und hat noch Laune übrig für ein Liebesabenteuer.
selt: Dies letztere ist Vermutung. Es steht nur fest, dass er ver-
schwunden ist.
chenbacher: Verschwunden! Das klingt doch etwas zu grossartig,
meinen Sie nicht -? Er ist eben entwischt und schlummert süss,
wo junge Helden eben besser zu schlummern pflegen als daheim.
###zelt: Könnt es sich nicht auch anders verhalten, Meister Eschen-
bacher?
schenbacher: Anders -? Hrn! Ein Geheimnis -71 Wo sind wir da? Wen
ren
gehört dies traurige, etwas verfallene Schlösschen, das da
durch die Bäume tugt?
zelt: Ver der Besitzer ist, weiss ich nicht. Zur Miete wohnt drin-
Valen,
nen der Herzog von Barry mit den Seinen.
chenbacher: Das macht mir die Sache nicht viel klarer.
tzelt: Vielleicht doch, wenn ich Ihnen verrate, dass Medardus
gestern Abend in dieser Gegend, wenn nicht gar hinter diesen
2.
Rauern selbst, mit einemmal verschwunden ist, - und dass er
gestern morgens seltsam träichte, vielleicht erhabene Worte
von Rache hören liess.
Carmead
am, dass es
chenbacher: Rachel.. ja, das ist ein Wort, so drün
eisne
wohl geschaffen ist durch seinen Lärm seinen Sinn übertönenanwille
selt: Es handelt sich hier nicht um das Wort, sondern um die Sache,
Meister Eschenbacher.
witt
I am
senbacher:/ Um das Wort. (vie meistens, Etzelt) glauben Sie mär,
Und gar unser Medardus ist Einer, der mit was andres erleben
Maien jeschiffer