A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 199

die Feinde und da herüben, das sind die Freunde. Das ist grad,
wie Dein kleiner Bruder die Soldaten g'habt hat, die grünen
und die roten, mit denen er alleweil g'spielt hat.
Das kleine Mädchen (weinend): Ich will heim, Grossvater.
Jolsdorf (zu ihm hin): Was macht Ihr denn da, alter Mann, Schauten
dass Ihr heimkommt mit dem Kind. Es ist kein gutes Vetter heut
für alte Leut und für junge auch nicht.
Uralter Mann: Ah, Sie meinen wegen dem bisserl schiessen, ha, mir
g'schieht nix. (Zu Greterl) Bum, hum, sixt es, das ist der
Krieg.
Will I have had
Ein Garstist (ellends zu Jolsdorf): Herr Lieutenant, beim Poten Turm
soll eine weisse Fahne aufgesteckt worden sein.
Jolsdorf: Soll..ver hat as denn gesennen 10-7 Uhr den
noile.
Gafdist: Es hats offenbar einer dem andern gesagt und kommt so über
die Bastein weiter bis zu uns. Leibe
Jolsdorf: An uns ist kein Befehl ergangen.
letz
Ein zwetter nächst (kommt): Herr Lieutend, von Kärntnertop ist
Schiff mann
-die Meldung gekommen, dass Erzherzog Maximilian über die Do-
nau marschiert ist und dass der General Greilly Vollmacht hat,
die Uebergabe und Kapitulation abzuschliessen.
Jolsdorf: Ja, da er das Kommando hat, hat er natürlich auch die Voll-
macht. Aber er hat keinen Gebrauch davon gemacht. (Mit Beiden
gegen rechts.)
Herr
Uralter Mann: Na, Greterl, was ist denn? Bist Du so müd? Na, Graterl,
so steh doch auf. Wir gehn nach Haus. Ich bitt schön, helfen
Sie mir. (Zum eben vorübereilenden Eschenbacher.) Das Mäderl
ist so müd, sie will gar nicht mehr aufstehn.