A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 288

Trembly: Sie sollten nicht alles glauben, was die Leute erzählen.
remmag.
Und manches Unglaubliche, das wahr ist, besser verstehen sich
für mein Teil, würde mir nichts andres wünschen. Schade, dass
nicht immer ein Fluss in der Nähe ist.
Frau Klaehr: Vielleicht kommt Ihr grosser Kaiser auf den Einfall,
dass ein brennender Holzstoss dieselben Dienste täte.
Trembly: Frau Klaehr, Sie lassens doch einigermassen an gerechter
Beurteilung dieses Mannes fehlen. erhebt sich) Nun will ich
wieder gehen, auf eine Weile den letzten Schlummer meines
Freundes bewachen.
Frau Klaehr: Sie müssen mittags zur Parade, Herr Major...
Trembly: Janohl, liebe Frau Klaehr. Meine uniform ist ja wieder ver-
trefflich instand, wofür ich auch Ihnen, zu danken habe, ver-
ehrte Todfeindin. Doch was ich noch sagen wollte, ist Ihr Herr
Sohn zuhause?
Frau Klaehr: Noch nicht, Herr Major. Oder nicht mehr. Ich weiss
nicht...
Trembly: Ihm ist mein armer Freund vielen Dank schuldig. So viele
une plaudcite militaire.
Stunden sass er drin an seinem Bett, las ihm sogar vor in dem
ersten Tagen, da es sich noch nicht so zum schlimmen gewandt
hatte. Derue hat ihn wirklich in sein Herz geschlossen. Wenn
in früh
ich früher fort müsste, Frau Klaehr, so bitten Sie Ihren Herrn
Sohn in meinem Namen, bei meinem Freunde zu bleiben, bis-
alles vorbei ist.
Herr und Frau Berger (kommen).
Berger: Guten Morgen. O guten Morgen, Herr Major. (Verbindlich)
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