A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 300

Also kann 3 (zu Frau Berger) - Adieu, Frau Klsehr... ich muss
noch auf eine halbe Stund ins G'schäft, (und dann nachschaun,
ob siehe die Nassager Fielleicht bequem
Und dann geh ich hinaus nach Meidling.
Verwissen gut denn in Meidling zu tun Herr Bergert
Berger: Grosse parad' heut, Napoleon hält sie persönlich ab. Hof
fentlich seh' ich ihn einmal ordentlich in der Näh.
Frau Klaehr: Das wird wohl schwer möglich sein.
Berger: Warum denn? Es ist nicht gar so streng mit der Absperrung.
In Schönbrunn draussen, da stehn die Leut bis ganz knapp am
Wagen, wenn er einsteigt, und bis auf die Treppe hinauf drän-
gen sie sich, wenn er herunterkommt... Und bei der letzten
Parade, drei Tag vor Aspern, war überhaupt kein Cordon. Nur
nach Wien herein traut er sich halt nicht. Ich glaub immer,
muss ihm wer was geweissagt haben.
Frau Klaehr: muss er sich nicht für gefeit halten? Ist es nicht das
ohne gleichen.
grösste wunder/ dass dieser Mensch, den so viele hussen...
dap er noch an Leben ist?
Frau Berger: Aber um Gotteswillen, Frau Klaehr... wenn man Sie da
drin hört!
Berger: Ah, der Major, das ist ein Ehrenmann. Der zeigt niemanden
nicht an. sonst würde der Medardus nicht so gemütlich als
Zivilist spazieren xxxn. Habe die Ehre.
Frau Klaehr: Ich geh mit yhnen. (Zu Medardus) Der major wird bald
weggehn, er lasst dich bitten, ihn bei seinem Kameraden abzu-
lösen.
(Frau Klau)