A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 364

tun, bin ich hieher gekommen. Dass sie Deiner Mutter den Bruder
umgebracht haben... kümmert mich so wenig... als Dich... das Los
kalnt
eines vertriebenen Herzogs von Benry...Ich weiss es wohl: Un-
sere Leiden sehen einander mit fremden Augen an. Aber unser
Hass, Medardus, Deiner und meiner, die sind blutsverwandt -
und könnten sich verstehn, denk ich...
Medardus: Auch meinem Hass steht Einsamkeit besser an...
Helene: Solang er blind und stumpf in sinnloses Dunkel starrt.
Aber das wird nicht dauern... Du bist ein Maand Heinrich nicht
nicht, Medardus? Ich hielt mich in den Armen - und ist auch
die Lust des Franks verweht, von dem unsra Lippen noch feucht
und heiss sind - wer Du bist... hab ich nicht vergessen...
Medardus: Was bedeuten diese Wortet Was willet Du, Hølene -,
aber ich will ihr
Helene: Deinen Kass sehend machen, Medardus. (Herr und Jagen zum
Weiterstürmen auf leuchtender Strasse, einem Zielau, das er
in seinen blinden Träumen kaum noch ahnen mag.
Medardus: Von welchem Ziele sprichst Du?
Helene: Nimm dieses Blatt, Medardus.
Medardus: Vas soll mir dieses Blatt....
(Ferner Kanonendonner)
Halene: Es ist wie geschrieben, um im Morgengrauen dieses Tags ge-
lesen zu werden....
Medardus (liest): „Wir wollen hier in Paris den Anfang machen -?
Das können wir nicht. Das würde uns verderben. Und Buch. Zu-
erst muss die Arbeit getan sein, auf die es vor allem ankommt
und die muss an Ort und Stelle getan werden. Wenn Ihr nur
zwölf entschlossene Männer habt, so erdrosselt ihn in seinem
Bett, verft ihn in einem Sack... in die Donau....“..Ihn -?
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