A240: Arbeiten über Schnitzler, Seite 30

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und mächtigen Einfluß gewonnen auf die
Umwertung der Begriffe "Leben" und Genießen."
Stimmungsvollte Dämmerung, der Luft seiner ligaretten
gemischt mit dem Hauch parfümierter Tegeten – halb¬
geleerte Champagnergläser – Flüstern heißer, sinnlicher
Liebesworte! Einmal ist es eine Frage an des Schick¬
sel - aber lieber die geheimnisvolle Stimmung der der
Eitelkeit schmeichelnden Lüge, als die banale Gewi߬
heit! In den Weihnachtseinkäufen ist es der stille
Neid der Vorsichtigen auf die Stimmungen, die nur
jene sich selbst Entäustienden so ganz genießen
können - einmal die Episade einer vergessenen
prün-voten Ampelstimmung, einmal wieder die un¬
vergessliche erste Stimmung, wo Sonnenstrahlen auf
selben Blumen plänzten! Im Abschieds seiner der
enttäuschte Egrismus eines Stimmungsentimenta¬
len - - und so fort bis zu gewesen hochzeitsman¬
genstimmung Anatrts selbst.
des ganze Weichliche dieses dekeitenten Zeitelters.
der leichte Hedreismus, der nur an den bis zur
Perversität verfeinerten Genuß glaubt, spiegelt sich
hier in dieser bezaubernden Harlckinade des Geistes.
Wir atmen förmlich diese parfümierte Luft mit.
Aber gerade diesem verfeinerten Lebensgenuß ge¬
genüber, dem alles zur Verfügung steht, was
äschetister Sim, auserlesener Geschmack und stili¬
siertes Wohlleben beansprüchen können, erfaßt
uns die Melancholie des Überhältigtseins, und
die ganze trostlose Nichtigkeit dieses eigentlichen