35)
Mein lieber Hermann,
bevor ich zu Dir hinauskämmé, Dir für Deinen guten schönen Brief zu
danken, wollte ich Dir heute schon sagen, wie herzlich er mich ge-
freut hat - und dass die Blumen die Dur mir geschickt hast, mindestens
ebenso wohl und herrlich duften als wenn sie von einem weiblichen Wesen
kämen - und jedenfalls zu dem freundlichsten Enttäuschungen gehören,
die mir geworden sind - Noch mahreres wollte ich Dir schreiben, was
aber zu lesen Dir heut die Stimmung fehlen wird, denn eben lese ich
dass Deine Mutter gestorben ist, und so kann ich Dir heut nichts an-
deres mehr sagen, als dass ich Dich bitte, an die innigste Teilnahme
eines Menschen zu glauben, der Dein Freund geworden ist. Und was man
so allmählich wurde, bleibt man - besonders in unsern Jahren. Nicht
mehr für heute. Ich hoffe Dich bald zu sehen.
Arthur
In Treue Dein
Wien 16.5.902.
36)
Mein lieber Hermann,
es war von allem Anfang an meine Absicht, der "Verpflichtung" mich
(777) zu äussern, nur negativ nachzukommen und schreibe Dir eben haupt-
sächlich, um Dir falls Du irgendwelchen spez. Wunsch hättest, gefällig zu
sein. Ich habe jetzt wohl auch in Deinem Sinn geantwortet, dass ich
keinerlei Anlass und Neigung habe, mich um das Einkommen von anderen
Leuten zu kümmern und deshalb etc. etc.-
Auf baldiges Wiedersehen herzlichst Dein
Arthur
13.7.902.
(Auf eine Anfrage der Steuerbehörde nach dem Einkommen von Hermann
Bakk.)
37)
Wien 3.10.902.
Lieber Hermann,
zu einem einmaligen Beitrag, der natürlich die Höhe einer Monatsrate
überschreiten und gelegentlich auch wiederholt werden könnte, bin ich
gern bereit, - zur Auszahlung einer monatlichen noch so kleinen Rente
wünsche ich mich nicht zu verpflichten.
die mit Sädigsten Häusenden angen
Da man über meine Vermögensverhältniss
sonderbare Ansichten zu hegen scheint,
werden, bitte ich Dich, die freundliche Briefschreiberin zu belehren,
dass mein Einkommen aus meinem "Vermögen" zwischen 7 und 800 Gulden
jährlich schwankt und ich in übrigen auf den Ertrag meiner Feder an
wiesen bin. (Und Dir ist es ja wohl bekannt, dass ich nicht für mich
Herzlichen Gruss und auf sehr baldiges Wiedersche
allein zu sorgen habe.)
Dein Arthur Sch
Mein lieber Hermann,
bevor ich zu Dir hinauskämmé, Dir für Deinen guten schönen Brief zu
danken, wollte ich Dir heute schon sagen, wie herzlich er mich ge-
freut hat - und dass die Blumen die Dur mir geschickt hast, mindestens
ebenso wohl und herrlich duften als wenn sie von einem weiblichen Wesen
kämen - und jedenfalls zu dem freundlichsten Enttäuschungen gehören,
die mir geworden sind - Noch mahreres wollte ich Dir schreiben, was
aber zu lesen Dir heut die Stimmung fehlen wird, denn eben lese ich
dass Deine Mutter gestorben ist, und so kann ich Dir heut nichts an-
deres mehr sagen, als dass ich Dich bitte, an die innigste Teilnahme
eines Menschen zu glauben, der Dein Freund geworden ist. Und was man
so allmählich wurde, bleibt man - besonders in unsern Jahren. Nicht
mehr für heute. Ich hoffe Dich bald zu sehen.
Arthur
In Treue Dein
Wien 16.5.902.
36)
Mein lieber Hermann,
es war von allem Anfang an meine Absicht, der "Verpflichtung" mich
(777) zu äussern, nur negativ nachzukommen und schreibe Dir eben haupt-
sächlich, um Dir falls Du irgendwelchen spez. Wunsch hättest, gefällig zu
sein. Ich habe jetzt wohl auch in Deinem Sinn geantwortet, dass ich
keinerlei Anlass und Neigung habe, mich um das Einkommen von anderen
Leuten zu kümmern und deshalb etc. etc.-
Auf baldiges Wiedersehen herzlichst Dein
Arthur
13.7.902.
(Auf eine Anfrage der Steuerbehörde nach dem Einkommen von Hermann
Bakk.)
37)
Wien 3.10.902.
Lieber Hermann,
zu einem einmaligen Beitrag, der natürlich die Höhe einer Monatsrate
überschreiten und gelegentlich auch wiederholt werden könnte, bin ich
gern bereit, - zur Auszahlung einer monatlichen noch so kleinen Rente
wünsche ich mich nicht zu verpflichten.
die mit Sädigsten Häusenden angen
Da man über meine Vermögensverhältniss
sonderbare Ansichten zu hegen scheint,
werden, bitte ich Dich, die freundliche Briefschreiberin zu belehren,
dass mein Einkommen aus meinem "Vermögen" zwischen 7 und 800 Gulden
jährlich schwankt und ich in übrigen auf den Ertrag meiner Feder an
wiesen bin. (Und Dir ist es ja wohl bekannt, dass ich nicht für mich
Herzlichen Gruss und auf sehr baldiges Wiedersche
allein zu sorgen habe.)
Dein Arthur Sch