36—
913
22.2.1903
Lieber Arthur!
Ich hätte Dir so viel zu sagen,so viet zu danken -
da ich wirklich das Gefühl habe, wenn Du mich nicht zu Deinem Bruder
geschickt hättest, verloren gewesen zu sein, und da mich auch Deine
Theilnahme an meiner Krankheit sehr gerührt hat – aber ich kanns
nicht, da ich noch immer so hin und so grenzenlos müd bin, dass ich,
wenn ich ein paar Zeilen kritzle,gleich ganz in Schweiss gebadet
bin. Sonst geht es mir, bis auf die leichte Bauchdeckeneiterung, die
immer noch andauert, ganz gut. Aber ich erwarte immer noch die berühm-
te Stimmung der Gemäung, die der Dichter Trebitsch so schön geschil-
dert hat.
Mit Grüssen an Brahm und alle Bekannten
herzlichst Dein dankbarer
Hermann
15.3.1903
94
Lieber Arthur
ich kann aus unserer Depesche nicht recht erkennen, wies
eigentlich ergangen ist, freue mich aber sehr, dass die Leute Dein
Schmerzenskind wenigstens endlich einmal gesehen haben, und hoffe für
Berlin, dass sich doch noch ein paar Kritiker finden werden, die seine
Schönheit merken. Ich liege seit vierzehn Tagen wieder, eine Ligatur
eitert.
Herzlichst
Dein
Hermann
913
22.2.1903
Lieber Arthur!
Ich hätte Dir so viel zu sagen,so viet zu danken -
da ich wirklich das Gefühl habe, wenn Du mich nicht zu Deinem Bruder
geschickt hättest, verloren gewesen zu sein, und da mich auch Deine
Theilnahme an meiner Krankheit sehr gerührt hat – aber ich kanns
nicht, da ich noch immer so hin und so grenzenlos müd bin, dass ich,
wenn ich ein paar Zeilen kritzle,gleich ganz in Schweiss gebadet
bin. Sonst geht es mir, bis auf die leichte Bauchdeckeneiterung, die
immer noch andauert, ganz gut. Aber ich erwarte immer noch die berühm-
te Stimmung der Gemäung, die der Dichter Trebitsch so schön geschil-
dert hat.
Mit Grüssen an Brahm und alle Bekannten
herzlichst Dein dankbarer
Hermann
15.3.1903
94
Lieber Arthur
ich kann aus unserer Depesche nicht recht erkennen, wies
eigentlich ergangen ist, freue mich aber sehr, dass die Leute Dein
Schmerzenskind wenigstens endlich einmal gesehen haben, und hoffe für
Berlin, dass sich doch noch ein paar Kritiker finden werden, die seine
Schönheit merken. Ich liege seit vierzehn Tagen wieder, eine Ligatur
eitert.
Herzlichst
Dein
Hermann