B8: Beer-Hofmann, Richard_8.2 Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler 1900-, Seite 95

Figuren gekallen, und man ein¬
pfindet, alles, was feinfühlige
Kritiker „Beiwerk“ nennen
als woltuend, nur scharf ge-
spanntes ein wenig zu löckern,
Schonim Medardus "Schien mir
die Richtung erkennbar, wack
der Sie sich mijn wenden.
Es scheint, als genügte es Thuen,
nicht und wäre nicht in Ihren
Absichten gelegen, die stärksten
Wirkungen von den einzelnen
Menschen Thres Stückes, nnviloren
Schicksalen, ausgehen zu lassen
sondern als strebten Sie, bewust
dakin, Einzelschicksale derart
mit einander zu verknoten,
dass jedes Theitschicksal, nur
ein sich unterordnender Zug,
eine Ruuzel, ein Grinsen, im
Blick einer einzigen Schick¬
salsmaske wurde, deren
Ausdruck, am Ende des
Stückes, das wäre was einen
als Wesentlichstes haften bliebe.
Sie können freilich sagen, - dahin
gienge endlich, alles dramatische
Gestalten. Nur, scheine mir
jetzt – ich möchte sagen - die
Art Thres Vortrags, Ihre Stimme
7 à rtlicher und liebender zu sein.
kenn es um Verschlinungen
von Schicksalen geht, als mn
das Tühlen der Einzelnen
übrigens ist die Figur des „Hofreiter"
so stark herausgekommen, dais
es mir wie Kindern getzt, denen
die Bösewichte des Stückes
nie genug geprügell werden.
Den Hofreiser an den Sie dachten
kenne ich mir sehr oberflächlich
aber dieser „Charmeur“ war mir
in seiner halbfrecken, halb im
wandirenden Koketterie immer
unerträglich. Alles was er sagte
und tat, war ein Versuch einen
= beschwätzen, oder zu brutali¬
sieren. Ich glaube imer die
Art wie er seine Liebe an die
Fran bringt, muss ein Mittel.
H. Schlegel
ding den Energie eines