B8: Beer-Hofmann, Richard_8.2 Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler 1910-, Seite 38

sont aussi avec
DAS
ES LEBENS.
Ein Epilog zur Generalprobe des Stückes
"Der Ruf des Lebens".
xxx so. Für Sie bin xxx
not him, k¬
nier nicht
Am Tage der Aufführung. Vier Uhr Nachmittags. Da
es der 11. Dezember ist, dämmert es bereits merklich. Der Vor-
hang ist hochgezogen. Die Bühne trägt die Dekoration des 2.
Aktes. Die Figuren des Stückes,die noch vor kurzem, in der unma-
teriellen Wirklichkeit, die ihnen die Worte ihres Schöpfers
gaben, bewegt aufrecht standen - lehnen nun, in der materiellen
Unwirklichkeit, die ihnen gestern - bei der Generalprobe - die
Schauspieler gahen, etwas blaas uid müde an den Wänden umher. Nur
"der alte Moser" liegt von rechts nach links,die ganze Bühne
überquerend,wie ein Schlghaum am Boden. Auf dem Fensterbrett
scheint der Oberleib des Obersten zu stehen. Man kann augenblick-
lich nicht erkennen,oh er einen Unterleih besitzt. Irene, die man
befragen könnte, liegt neben dem alten Moser auf dem Boden.Falls
Max sie fragen sollte,wird sie es verneinen.
Sie?
Vorne,hart am Souffleurkasten,ist eine dünne,frisch
gestrichene grüne Barriere aufgestellt,wohl,um zu verhindern, dass
die Person des stückes dem Publikum zu nahe gehen. Der Souffleur-
kasten scheint besetzt - nach der Unruhe,die in ihm herrscht; (als
sässe jemand darinn, dem er zu eng ist).
der an -
Eine Pause.
fetteter
Dann, eine ungeduldige Stimme aus dem Souffleur-
kasten:
Reden sie nichts drein - Sie - wie heissen wie,Unter -
offizier,ich habe Ihren Namen vergessen.
So fangen sie doch an!
(mit etwas starren Augen,leise,und ein wenig verlegen)
Marie:
Verzeihen sie, Herr - - - ich weiss gar nicht, wie ich
Sie nennen soll - -
Säufflun.
Souffleur! Nennen Sie mich nur so. Für Sie bin ich es
Stimme:
augenblicklich - was ich sonst bin, kommt hier nicht
in Betracht. Fangen sie doch an!
Verzeihen sie, Herr Souffleur - aber - - ich bin vi el-
Marie:
leicht nicht ganz berechtigt, Sie das zu fragen - aber
wieso sind wir da?
Katharina: Ja! Wieso sind wir da?
Der Oberst:Sie fragen nach den letzten Dingen - liebe Marie!
Nach unserem Dasein.
(zu Albrecht leise) Der Oberst ist ein gar zu witzi-
Max:
ger Kopf!
Der Oberst:Die Fragen nach den letzten pingen,für den
letzten Akt,liebe Marie! Vorher,ist jede Tiefe,eine
Grube, die sich der Dichter gräbt.
Lauffleur
(ärgerlich) Dann graben sie doch nicht, Herr Oberst
stimne:
Aber ich habe ja nur ganz unschuldig gefragt - -
Marie;
Die Oberstin (hebt den Kopf, sehr hart) Unschuldig? Sie? (Sie
lacht auf, und lässt den Kopf wieder sinken).
Katharina: Auch ich habe nur leichthin - -
nicht
Die Oberstin: (wie vorhin) „Leichthin“? Das passt für Sie.“Leicht-
hin".
oline nich-
Ruhe
Sauffleur
(ärgerlich zur Oberstin) Fangen sie nicht wieder an - -!
Stimme:
Unteroffizier Sebastian (sehr militärisch, aber mit eingefetteter
Stimme): Melde gehorsamst,wir sollen doch anfangen!
seufflun
Reden sie nichts drein - Sie - wie heissen Sie,Unter -
Stimme:
offizier,ich habe Ihren Namen vergessen.