22.3.1917.
Kaufbeuren in Bayern, II. Garnison-Bataillon,
4. Kompagnie.
Lieber Freund!
Als ich Ihnen zu Neujahr über mein neues Stück schrieb
und Ihre gütige, freundschaftliche Antwort, für die ich Ihnen noch herz¬
lich danke, empfing, glaubte ich die Arbeit in einem Juge so abschlie¬
sten zu können, daß ich sie dem Burgtheater bald übersenden könnte.
Aber das Militär hat es anders mit mir gewollt. Ich wurde Anfang
Februar von Mugeburg nach Kaufbauern versetzt und fand hier nach
der leichteren Augsburger Zeit, die mich sogar das Stück durchführen
ließ, einen umso schwereren Dienst. Den ganzen Tag war ich in Anspruch
genommen, war wieder bei der Mannschaft in Quartier u. s. w. - aber
dann wurde es besser, und jetzt habe ich mich hier soweit eingelebt und
G.F.P.
gearbeitet, daß ich, im eigenen Quartier, endlich wieder Zeit zu literari¬
scher Arbeit fand. Ich konnte nun das Letzte an dem Stück noch tun
g1e 0
Und sende es morgen an das Bürgtheater. Ihre gütige Bereitwillig¬
keit, meiner Sache, die so große Bedeutung gerade jetzt für mich hat, durch
tatkräftiges Interesse beizustehen, hat mir so wohl getan. Es wäre
so unendlich viel für mich, in all' dem, was nun einmal notwendig,
den schönen, ablenkenden, ermutigenden halt durch eine Wiener Auf¬
führung zu finden, an der Stelle, die mich doch schon zu Erfolgen geführt
hat. Ich will mir gewiß nicht zuviel Hoffnung machen, und mein neben
hat mich gegen Enttäuschung gewappnet, aber jetzt gehört meine Hoffindruck
heißt „Das hohe Ziel“, eine Tragödie
Sie
der neuen Achtung nach.
immer Junger Leute.
Kaufbeuren in Bayern, II. Garnison-Bataillon,
4. Kompagnie.
Lieber Freund!
Als ich Ihnen zu Neujahr über mein neues Stück schrieb
und Ihre gütige, freundschaftliche Antwort, für die ich Ihnen noch herz¬
lich danke, empfing, glaubte ich die Arbeit in einem Juge so abschlie¬
sten zu können, daß ich sie dem Burgtheater bald übersenden könnte.
Aber das Militär hat es anders mit mir gewollt. Ich wurde Anfang
Februar von Mugeburg nach Kaufbauern versetzt und fand hier nach
der leichteren Augsburger Zeit, die mich sogar das Stück durchführen
ließ, einen umso schwereren Dienst. Den ganzen Tag war ich in Anspruch
genommen, war wieder bei der Mannschaft in Quartier u. s. w. - aber
dann wurde es besser, und jetzt habe ich mich hier soweit eingelebt und
G.F.P.
gearbeitet, daß ich, im eigenen Quartier, endlich wieder Zeit zu literari¬
scher Arbeit fand. Ich konnte nun das Letzte an dem Stück noch tun
g1e 0
Und sende es morgen an das Bürgtheater. Ihre gütige Bereitwillig¬
keit, meiner Sache, die so große Bedeutung gerade jetzt für mich hat, durch
tatkräftiges Interesse beizustehen, hat mir so wohl getan. Es wäre
so unendlich viel für mich, in all' dem, was nun einmal notwendig,
den schönen, ablenkenden, ermutigenden halt durch eine Wiener Auf¬
führung zu finden, an der Stelle, die mich doch schon zu Erfolgen geführt
hat. Ich will mir gewiß nicht zuviel Hoffnung machen, und mein neben
hat mich gegen Enttäuschung gewappnet, aber jetzt gehört meine Hoffindruck
heißt „Das hohe Ziel“, eine Tragödie
Sie
der neuen Achtung nach.
immer Junger Leute.