B43: Hofmannsthal, Hugo von_1 an HvH, Abschrift, Seite 27

49
A.S.an H.v.H.
45
Anfang 97.
Münnie
Lieber Hugo, ich habe der xxx telephoniert: wann
morgen Probe sei, sie antwortete: noch nicht bestimmt,
wahrscheinlich 16; dann fragte ich, ob sie heut zu W.'s
komme, worauf sie sagte, sie glaube nicht.
Damit war das Gespräch ("Also auf Wiedersehen" (ich)
beendet.
Ich gehe also nicht zu W.'s. Die Möglichkeit ist zu
bedenken. dass sie nur nicht will, dass ich heut hinaus -
komme. Vielleicht haben Sie irgend eine Nachricht.
Wollen Sie noch was wissen, so können Sie mir wohl zu
Loebs telef. Ich bleibe dort wohl bis 1/2 oder 5,
dann geh ich zu mir nach Haus. Spät Abde. (½11 denk
ich) bin ich im Pucher.
Herzlichst der Ihre
Arthur.
B.
A.S.an H.v.H.
(46)
50
(Aus der Redaktion "Die Zeit")
Wien, 12.3.97.
Lieber Hugo, vielleicht könnten Sie sich doch entschli¬
sen bei dieser Veranstaltung zu lesen. Ich thät es
hundertmal lieber, wenn Sie dabei wären. Das ist na-
türlich kein Grund. Aber Sie wissen ganz gut, die
Leute würd es sehr interessieren und, xxx man schon von
wenn
solchen Sachen sprechen soll, "schaden" werden Sie sich
nicht, sondern die Menschen werden nur das Bedürfnis
haben, Ihre Gedichte schön zu finden, auch wenn sie
ihnen nicht gefallen. Ich will jetzt eben zu Hirsch-
feld gehen, dass er vielleicht auch vorliest - schon
um das „Junge “Jung-Wien“-Geplausch zu paralysieren.-
Antworten Sie mir vielleicht ein Wort.
Mir wäre vielleicht eine Verschiebung zum Sommer lieb.
Was soll ich denn lesen?
Herzlichst Ihr
Arthur.
Bahr grüsst Sie, Hirschfeld ist einverstanden.
====