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10 mal mehr als die Aufführung selbst. So wird im ganzen dieser Einbruch
von äusserem Leben in Ihr innerss keine schlechte Lanne zurückgelassen
haben. Ich freue mich schon recht sehr auf die Paralell - novelle.
Mein Leben verstreicht ziemlich nichtssagend mit langsam steigenden inneren
Wohlbefinden. Von Strobl hoffe ich man ehes Schöne: Sonne und Mond am Wasser
Segeln, kindlich lärmende Vergnügungen, Richard auch Schwarzkopf; nur Sie
gar nicht?
Ich lese mit lebhaftesten ØInteresse die
"Hauptströmungen" von Brandes, unendlich vieles aus der 1ten Hälfte des
Säculums besitzt im zweiten ein Gegenbild, müches eines Carricatur: namentlich
shee ich mit halb schauerndem Staunen wie völlig sich die Producte der jüng-
sten Strömungen, in denen ich ja auch mit der Fusspitze stehe, der Romantik
als Kugelspiegelbild, halb verschrumpft,halb aufgedunsen gegenüberstellen.
Ich habe mir sehr viel abzugewöhnen, aber es sind wenigstens lauter echte
Dichterkrankheiten. Mir scheint der Satz klingt masslos arrogant; lesen Sie
ihn nicht so. Sie müssen mir einen handgreiflichen Gefallen tuen: ich bin
mit Bahr verabredet Ende Juli nach München zu gehen; mir passt 24 ( eventuel
25 ) bis 1 August ; Seit 14 Tagen beantwortet Bahr keinen Brief. Ich muss
aber doch endlich wissen woran ich bin. Also bitte telephonieren Sie in
meinem Namen an die Redaction der " deutschen Zeitung" man möge entweder
Bahr meine dringende Aufforderung endlich zukommen lassen, oder seine
Adresse angeben, oder wenn man das nicht darf, wenigstens sagen wie lang
er beiläufig incognito oder verschollen bleiben dürfte. Und bitte schreiben
Sie mir sofort den Bescheid.
Herzlichst Ihr Loris
Warum antwortet Salten nicht?
5/8 56
Mein lieber Arthur
Strobl 12/VIII 93
Vielen Dank für Ihre 2 lieben Breife. Ich arbeite nichts; ich befinde mich
sähr wohl. Ich spiele Teunis, Macao, fahre, schwimme und habe keinen zu-
samenhängenden Gedanken. Ich bin kein Poet (Dichter Schriftsteller,
merkwürdiger Mensch) sondern höchstens Ihr guter Freund
Hage
V o ist Salten? I Sie schreiben er ist * unten. Im September komme
10 mal mehr als die Aufführung selbst. So wird im ganzen dieser Einbruch
von äusserem Leben in Ihr innerss keine schlechte Lanne zurückgelassen
haben. Ich freue mich schon recht sehr auf die Paralell - novelle.
Mein Leben verstreicht ziemlich nichtssagend mit langsam steigenden inneren
Wohlbefinden. Von Strobl hoffe ich man ehes Schöne: Sonne und Mond am Wasser
Segeln, kindlich lärmende Vergnügungen, Richard auch Schwarzkopf; nur Sie
gar nicht?
Ich lese mit lebhaftesten ØInteresse die
"Hauptströmungen" von Brandes, unendlich vieles aus der 1ten Hälfte des
Säculums besitzt im zweiten ein Gegenbild, müches eines Carricatur: namentlich
shee ich mit halb schauerndem Staunen wie völlig sich die Producte der jüng-
sten Strömungen, in denen ich ja auch mit der Fusspitze stehe, der Romantik
als Kugelspiegelbild, halb verschrumpft,halb aufgedunsen gegenüberstellen.
Ich habe mir sehr viel abzugewöhnen, aber es sind wenigstens lauter echte
Dichterkrankheiten. Mir scheint der Satz klingt masslos arrogant; lesen Sie
ihn nicht so. Sie müssen mir einen handgreiflichen Gefallen tuen: ich bin
mit Bahr verabredet Ende Juli nach München zu gehen; mir passt 24 ( eventuel
25 ) bis 1 August ; Seit 14 Tagen beantwortet Bahr keinen Brief. Ich muss
aber doch endlich wissen woran ich bin. Also bitte telephonieren Sie in
meinem Namen an die Redaction der " deutschen Zeitung" man möge entweder
Bahr meine dringende Aufforderung endlich zukommen lassen, oder seine
Adresse angeben, oder wenn man das nicht darf, wenigstens sagen wie lang
er beiläufig incognito oder verschollen bleiben dürfte. Und bitte schreiben
Sie mir sofort den Bescheid.
Herzlichst Ihr Loris
Warum antwortet Salten nicht?
5/8 56
Mein lieber Arthur
Strobl 12/VIII 93
Vielen Dank für Ihre 2 lieben Breife. Ich arbeite nichts; ich befinde mich
sähr wohl. Ich spiele Teunis, Macao, fahre, schwimme und habe keinen zu-
samenhängenden Gedanken. Ich bin kein Poet (Dichter Schriftsteller,
merkwürdiger Mensch) sondern höchstens Ihr guter Freund
Hage
V o ist Salten? I Sie schreiben er ist * unten. Im September komme