B43: Hofmannsthal, Hugo von_3 an Arthur Schnitzler, Abschrift, Seite 24

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Fortsetz. 82
Ich denke es muss Ihnen eher hübsch vorkommen, dass es einige
zu sagen.
Menschen giebt, die das absoluten Wertes Ihrer Arbeiten innerlich so
versichert sins, dass ihnen der äusserliche Erfolg dann ziemlich gleich-
Dass das Telegramm nicht von mir war, werden Sie
giltig ist.
sich wohl später selbst gedacht haben, ich freue mich sehr darauf Sie zu
Hugo
Von Herzen Ihr
sehen.
63, 84 (“ Den Erben lass verschwenden
16/1 97
85
Mein lieber Arthur, ich sehe Sie glaub ich, weder heute im Cafer, noch
morgen bei E und möchte Ihnen doch sagen, dass die "Frau des Weisen" eine
sehr schöne Novelle ist. Ich war von der Führung des Schlusses überrascht
wie von einer völlig unerwarteten und doch innerlich einfachen naheliegenden
Lösung einer Rechnungsaufgabe, das was man in der Mathematik eine " schöne
Lösung nennt. Auch ist alles Äusserliche das die Fortsetzung der Handlung
unterstützt, wunderschön, sparsam und durchsichtig. Man sieht die Land-
schaft nicht, man glaubt sich in ihr zu bewegen und fühlt unmittelbar ihre
P.P.
Wirkung auf's Gemüth der handelnden Personen.
varen
Ich bin schläfrig und kann mich nicht gut ausdrücken. Sie xxx übrigens
in den letzten Tagen besonders lieb und nett gegen mich.
Herzlichst Ihr Hugo
9/2 97
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Lieber Arthur, wolen Sie mir bitte einen grossen Gefallen thun? tele-
phonieren Sie zwischen 2 - 4 der Minnie 12140 und fragen Sie irgend etwas
gleichgiltiges z.B. Sie hatten gehört dass Sonntag die zweite Vorstellung
sein soll, ob es wahr ist? und wenn Sie mit ihr selbst sprechen können und
es unauffällig xxx sich anknüpfen lässt (von dem hereinfahren Freitag
abends) fragen Sie sie, wie es ihr geht und schreiben mir das pneumatisch
bitte! Wenn Sie aber nur für möglich halten, dass es auffallen oder dass
man den Zusammenhang errathen könnte, so ist es natürlich besser