B43: Hofmannsthal, Hugo von_3 an Arthur Schnitzler, Abschrift, Seite 26

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umgehend an mich zurückschicken soll. Sie müssen das alfs persönliche
Gefälligkeit verlangen. Ich habe es den Eltern bestimmt versprochen, mir
zuliebe tut er es aber vielleicht nicht, weil es ihm etwas unbequem ist
G.F.P.
Alle bitte sofort.
Das andere 4 was essen Sie in Paris statt des gemischten Hausbrotes?
Eben kommt Hirschfeld. Muss für heute schliessen. Grüsse Goldmann
G.H.P.
Ihr Hugo
2 Mai 97
G.H.F.P.
G.C.F.P
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Lieber Arthur. Wie komisch man eigentlich ist: es hat mich einen Moment
ganz stark geärgert zu hören, dass Sie wie er gemischtes Hausbrot essen
Ich hatte so gern gehört, dass Sie auf einmal etwas ganz anderes essen
Aber das ist natürlich eine Kinderei. Hier ist es jetzt
sehr schön (nur gerade heute regnet es zufällig). Der Fruhling war durch
eine lange kühle Zeit zurückgehal en und dann war er auf einmal da so warm
und farbig, dass die Farben der Blumenbeete, der Baumwipfel und des Himmels
aus ihren Contouen auszutreten und xxx die Luft zu überschwemmen schienen.
Das Radfahren macht mir grosse Freude. Es ist wunderschön ein bissl enmüdet
und erhitzt sich irgendwo still hinzusetzen und über die Sträuche, die
Wiesen und die Hügel hinzuschauen, und abends ist es sogar wunderschön in den
Strassen der Vorstädte zu fahren. Schreiben Sie mir doch ein paar schöne
kleine Ausflüge, an die Sie sich erinnern. Ich war erst in Weidling an Bach
und in Heiligenkreuz. Ihre Bemerkungen über das französische Theater ver-
stehe ich sehr gut, weil jetzt gerade eine französische Truppe im Carltheater
war und lauter solche Vie-parisienne Stücke gespielt hat. Vergessen Sie
./.
doch nicht die Delna als Orpheus zu hören.
Sonntag 13/6
apäteich