B43: Hofmannsthal, Hugo von_3 an Arthur Schnitzler, Abschrift, Seite 64

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Grüsse für Olga und Heinrich das Kind. Es war absolut unleserlich welches
tæx
französische )?? Buch Sie auf der Feise sehr genossen haben.
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Darf ich Ihnen Herrn Vollmöller den Dichter der Catharina von Armaniac vor-
stellen. Er denkt sehr vernünftig und mit Liebe von Ihren schönen Arbeiten.
Ihr Hugo
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Mein lieber Arthur, das Befinden meiner armen Mutter hat einen Punkt erreicht
wo - ohne dass vielleicht eine aeute Gefahr vorliegt, wenigstens weiss ich
darüber nichts Bestimmtes - die Combination von eingestellten Functionen
der Gedärme, von unaufhörliche Schmerzen und von einer kaum glaublichen
Nervenschwäche die zu fortwährenden Ueblichkeiten führt - 12 - 15 Mal Brechan
anfälle im Tag - die Existenz buchstäblich unerträglich macht, nicht nur für
sie sondern auch für meinen armen Papa, den Mamas verzweifelte nervöse Angst
buchstäblich nicht aus dem Zimmer lässt, mit Ausnahme der Bureaustunden. Ich
sage mir jetzt: es muss etwas geschehen, es ist nicht möglich, so das Leben
von 2 alternden Menschen hinzufristen mit gelegentlichen Besuchen von Aerzten
und täglichen Besuch eines Hausarztes, der am Rand der Verzweiflung über das
alles ist. Nun denke ich dass Sie vielleicht von Ihrem Bruder zum Theil über
Mamaß orientiert sind, wenn aber auch nicht, bitte besuchen Sie mit mir ein-
mals meine Mutter auf eine Stunde, ich meine es nicht im ärztlichen Sinn
sondern auch menschlich psychisch, eihr thut schon absolut noth, dass ein
neuer Mensch I sie hat Sie sehr gern) zu ihr sympathisch und aufmunternd
spricht, vielleicht können Sie ihr etwas rathen, nicht speciell, sondern
allgemein ihr furchtbares Nervenbefinden betreffend. Nicht wahr Sie thun mir
zulieb? ( etc. etc - - ) Von Herzen Ihr Hugo
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229: dictiert geschaftlich „ 230, 232
Ramgut 21/8 04
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Lieber, das scheint sich ja sehr schön zu treffen. Gerty ist auf jeden Fall