B43: Hofmannsthal, Hugo von _ Arthur Schnitzler an HvH _ Abschrift, HvH an Arthur Schnitzler, Originale (Mikrofilm 38), Seite 20

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A.S. an H.v.H.
19 Wien, 6.8.1892.
Mein lieber Loris, vielen Dank für den übersandten
Brief. Be stehn gescheidte Sachen drin. Es ist so-
gar möglich, dass xxx die H,x (?) mit all ihrem
Tadel recht hat: gewiss aber hat sie manches zu lo¬
ben vergessen. Dass sie den „Sohn“ so besonders gut
findet, zeigt mir, dass sie ein wenig vom Berliner-
Bölschetum beeinfluset ist. Ich habe den Eindruck,
dass sie alles einzelne an mir versteht, wie das bei
ihrer kritischen Begabung selbstverständlich - nur
meine Atmosphäre nicht. -
Das Anatol-Buch erscheint im Bibliogr. Bureau, Berlin.-
Von Slumenthal hab ich Nachricht: 2. Quartal, d. h.
Jänner-März 93 Etwas spät! Umso mehr als ich heut
das Prag die Mittheilung erhalte, dass das Stück im
Oktober drankommen dürfte! Zugleich hat man mir meine
Eustspielevon dort retourniert, da sie für eine Pro-
G.C.P.
G.C.P.
vinzbühne zu gewagt seien.
Schupp ist Sekretär des Pressausschusses für d.
Chicago U.A.-
Von Theodor Herzl hab ich einen reizenden Brief
Vielleicht sehen wir uns doch im Laufe dieses Som-
bekommen.—
mers. Ich habe nemlich keine Einberufung zur Waffen-
übung bekommen, und fahre vielleicht Ende August nach
schl.- Wohin gehn Sie im September? -
Ich kam die letzten Tage nicht zum Schreiben; die
äusserliche Thätigkeit stört doch. Hoffentlich bald!
Sie kommen ja sicher mit den ganzen 5 Akten zu¬
G.F.P
P.P.
Haben Sie Recht, von einem "herrschenden Novellen-
rück!—
drema zu sprechen?- Berechtigung hat die Form ge-
wiss - sobald nur ein bedeutender Mensch da ist,
der daran Freude findet. Ueber den gewissen Funda-
mentalsatz: „Das ist eben kein rechtes Drama, das
nicht von der Bühne herab wirkt (oder gar "auf die
Menge wirkt)“ hab ich mich immer geärgert. Eventuel für
Heyfeldt?