Deutsches Theater zu Berlin
Berlin, den 19. April 1919.
Herrn
Fr. Arthur Schnitzler
Wien
.........................
Sehr verehrter Herr Doktor,
ich schätze Sie im Besitze meines telegraphischen
Dankes für Ihre freundlichen Zeilen und meines prinzi-
piellen Einverständnisses für die Aufführung von “Re
gen".
In Beantwortung Ihrer einzelnen Anfragen möchte
ich Ihnen folgendes mitteilen:
1) Ich halte die Aufführung Ihres Werkes künstlerisch
mir
nicht für opportun, sondern für unbedingt wünschenswert.
Dabei ist allerdings Voraussetzung, dass bei den Gefah-
ren, die in der Gegenständlichkeit des Stoffel liegen,
das Werk nicht in unkünstlerische und undelikate Hände
kommt, die es der Senaationslust eines allzu bereiten
Publikums ausliefern könnten. Ich nehme aber bestimmt
an, dass sich die Bedenken, die sich bei der Verkörpe-
rung jener durch wagerechte Striche angedeuteten Situa-
tionen ergeben können, durch eine völlig sensationsfreie,
reine künstlerische und diskrete Inzzenierung überwinden
lassen.
Berlin, den 19. April 1919.
Herrn
Fr. Arthur Schnitzler
Wien
.........................
Sehr verehrter Herr Doktor,
ich schätze Sie im Besitze meines telegraphischen
Dankes für Ihre freundlichen Zeilen und meines prinzi-
piellen Einverständnisses für die Aufführung von “Re
gen".
In Beantwortung Ihrer einzelnen Anfragen möchte
ich Ihnen folgendes mitteilen:
1) Ich halte die Aufführung Ihres Werkes künstlerisch
mir
nicht für opportun, sondern für unbedingt wünschenswert.
Dabei ist allerdings Voraussetzung, dass bei den Gefah-
ren, die in der Gegenständlichkeit des Stoffel liegen,
das Werk nicht in unkünstlerische und undelikate Hände
kommt, die es der Senaationslust eines allzu bereiten
Publikums ausliefern könnten. Ich nehme aber bestimmt
an, dass sich die Bedenken, die sich bei der Verkörpe-
rung jener durch wagerechte Striche angedeuteten Situa-
tionen ergeben können, durch eine völlig sensationsfreie,
reine künstlerische und diskrete Inzzenierung überwinden
lassen.